Saint-Ursanne
Einleitung
Saint-Ursanne breitet sich in einem bewaldeten Tal aus und fasziniert mit seinem mittelalterlichen Kern. Das Städtchen liegt am Fluss Doubs und kann über eine charmante Brücke erreicht werden.
Beschreibung
Der Ort liegt in einem sonnigen Tal, eingebettet zwischen bewaldeten Hügeln und dem Fluss Doubs. Er verdankt einer Legende zufolge seinen Ursprung dem irischen Mönch Ursicinus, der sich hier niederliess und als Eremit in einer Höhle lebte. Ihm zu Ehren wurde die Kapelle der Ermitage Saint-Ursanne gebaut, die gemeinsam mit der Höhle auch heute noch besichtigt werden kann.
Ein Highlight des Ortes ist die Stiftskirche mit ihrem massiven Glockenturm. Zuerst religiöses Zentrum, wuchs Saint-Ursanne zu einer Stadt heran, die sich vor allem der Landwirtschaft und der Fischerei widmete. Sie erlitt zwei grössere Brände und blieb auch von der Pest nicht verschont. Nachdem ein Hochwasser die Brücke weggeschwemmt hatte, wurde im 18. Jahrhundert die Brücke «Saint-Jean» gebaut. Sie führt über vier massive Steinbögen über den Fluss zum mittelalterlichen Kern der Stadt, der durch den Grundriss der alten Festungsanlagen definiert ist. Saint-Ursanne zeichnet sich durch seine drei Tore und seine engen, von Häuserzeilen gesäumten Strassen und Plätze aus, insbesondere jenem zwischen der Stiftskirche und dem Rathaus, dessen Brunnen eine Statue des heiligen Ursicinus ziert.
Im Kontrast zur mittelalterlichen Stadt steht auf der anderen Seite des Flusses eine interessante kleine Arbeitersiedlung von 1918, die an die industrielle Vergangenheit der Gegend erinnert. Etwas ausserhalb befindet sich das eindrückliche Eisenbahnviadukt, das 1877 errichtet wurde.
ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.