Einleitung

13., 20. oder 27. Januar Fällt das Datum auf einen Sonntag: am Samstag davor

Am späten Vormittag eines Wintertages - es ist abwechselnd der 13., 20. oder 27. Januar - schwimmt ein Floss mit zwei Tambouren, zwei Männern mit grossen Fahnen, zwei Kanonieren, die ständig Böllerschüsse abfeuern, und als Hauptfigur einem maskierten Wilden Mann, der eine entwurzelte Tanne trägt und tänzelnd ausschliesslich zum Kleinbasel, dem Stadtteil rechts des Rheines, hinüberschaut.

Unterhalb der Mittleren Brücke wird er von einem auf zwei Beinen tänzelnden Löwen und einem Greifvogel mit imposanter Schnabelmaske empfangen. Um zwölf Uhr tanzen die drei Figuren zu Trommelbegleitung auf der Brücke, wobei sie wiederum darauf achten, der Grossbasler Seite nur ihren Rücken zuzukehren und sie auch nicht zu betreten.

Wilder Mann, Leu und Vogel Gryff sind die alten Zeichen (Symbolfiguren) dreier Kleinbasler Gesellschaften. Hatten sie früher militärische und politische Funktionen, so dienen sie heute der Geselligkeit und der Pflege des ausgesprochenen kleinbaslerischen Sonderbewusstseins gegenüber dem grösseren linksrheinischen Teil der Stadt. Die Zeichen und ihr früher unabhängiges Umherziehen sind seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; seit dem Bezug des gemeinsamen Gesellschaftshauses (1841) treten sie zusammen auf, und zwar an dem Tag, welcher der Gesellschaft zugeordnet ist, die im betreffenden Jahr den Vorsitz führt. Das zu Beginn erwähnte Programm findet seine Fortsetzung im festlichen Mittagessen aller Gesellschaftsbrüder; der Nachmittag und Abend bringen weitere Tänze der Ehrenzeichen in den Kleinbasler Strassen.