Einleitung

Jeweils am 2. Januar wird Interlaken vom Hardermann, seinem Wyb und seinen Gefolgen - den Potschen - heimgesucht. An diesem Tag rennen Maskierte (Potschen) durch die Strassen von Interlaken, brüllen, reissen Zuschauer mit sich und verbreiten Angst und Schrecken.

Der Ursprung dieses Brauchs liegt beim Totenkult. Damals stellten die Maskierten Verstorbene dar, welchen man eine Gabe zur Besänftigung anbot. Nachdem der Brauch mit wilden Prügeleien unter den Jungen ausartete, hat man dem Brauchtum im Jahre 1956 eine neue Form gegeben. Dazu kombinierte das sogenannte “Chummeln” mit der Sage des Hardermanlis, dessen Gesicht hoch über Interlaken am Hausberg Harder thront. Diese Sage berichtet von einem Mönch, der ein junges Mädchen belästigte, welches daraufhin über die Fluh hinaussprang. Zur Strafe hat man den Mönch dazu verbannt, jahrtausendelang auf die Stelle seines Verbrechens herabzublicken. Damit war die heutige Form der Harder-Potschete geboren.

Der Umzug wird nebst der Harder-Potschete von Guggenmusik, Musikgesellschaft, Tambourenverein, Trychlerformationen und zahlreichen Kinderpotscheni begleitet. Die aufwändig geschnitzten Masken sind alle aus Holz und werden individuell von Hand geschnitzt. Nach dem traditionellen Potschete “Umzug” trifft man sich in den Beizen zum gemütlichen Zusammensein.