Moitié-moitié – die Mischung macht’s. In der Region Freiburg verschmelzen zwei Sprachkulturen. 

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Einleitung

Fribourg oder Freiburg? Beides! Der Kanton Freiburg ist zweisprachig. Ein Sprung über den Röstigraben gehört daher auch zum Gästeerlebnis in der Region. Erst wandern in der deutschsprachigen Region Schwarzsee und anschliessend ein traditionelles Fondue moitié-moitié im mittelalterlichen Gruyères geniessen? Bestens möglich. Für gelebte Zweisprachigkeit macht sich auch der Freiburger Musiker Gustav stark.

Ein Kanton, zwei Kulturen. 

Das Fondue ist weit über die Kantonsgrenzen bekannt. Während es beim typischen Fondue moitié-moitié – wörtlich übersetzt halbe-halbe – 50 % Le Gruyère AOP (dt. Greyerzer) und 50 % Vacherin Fribourgeois AOP sind, ist die Sprachmischung im Kanton etwas anders. Rund zwei Drittel der Bevölkerung spricht Französisch und ein Drittel Deutsch. Die Begegnung mit der jeweils anderen Kultur und Sprache gehört in Freiburg zum Alltag. Es gibt sogar einen Tag der Zweisprachigkeit – und zwar den 26. September.

Ein gemütlicher Start. Gustav beginnt seine Wanderung am Schwarzsee.

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Schwarzsee, Fribourg Region

Die deutschsprachige Ferienregion um den Schwarzsee in den östlichen Freiburger Voralpen ist bekannt für ihre Ursprünglichkeit und die wildromantische Naturkulisse. Ein besonderes Highlight ist dabei neben dem Bergsee der Breccaschlund mit seinen vielen Alphütten.

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Schwarzsee
Region Freiburg
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Der Weg ist das Ziel. Und viele Wanderwege führen durch die Urlandschaft Brecca.

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Die Zweisprachigkeit, die sich hier vermischt, macht den Charme von Fribourg aus.
Musiker Gustav
Gustav, seine Gitarre und der Schwarzsee.

Wenn Musik verbindet.

Der Musiker Gustav, der im wahren Leben Pascal Vonlanthen heisst, ist ein waschechter Freiburger, der sich als Musiker mit Leib und Seele für Zweisprachigkeit einsetzt. Seine Akademie «La Gustav» produziert zweisprachige Musikprojekte, mit dem Ziel, die Schweiz als mehrsprachige und multikulturelle Einheit zu präsentieren.

Sich in zwei Kulturen zu Hause zu fühlen, bedeutet viel mehr, als einfach zwei Sprachen zu sprechen.
Gustav

Urchige Einkehr. Gustav macht Pause in der Buvette Steinige Rippa. 

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Buvette oder Berghütte?

Wer in der Region Schwarzsee wandert, kommt auf dem Weg zum Breccaschlund an vielen «Rippa» vorbei: Oberi Rippa, Steinige Rippa, Hubel Rippa, Wälschi Rippa. Zwei davon sind nicht nur Ortsbezeichnungen, sondern auch gemütliche Buvetten. In der Alphütte Steinige Rippa ist Käse Trumpf, während sich zum Dessert die Alp Hubel Rippa mit Blick auf den noch gut 20 Minuten entfernten Schwarzsee empfiehlt. Wie oft im Kanton Freiburg findet man auf den Menükarten Deutschschweizer Spezialitäten (Rösti, Älplermagronen), aber auch Westschweizer (Fondue, Raclette) sowie lokale Gerichte (Kilbi-Bénichon oder Sensler Bretzeli).

Kindheitserinnerungen auf Schritt und Tritt.

Auch ein Schwarzseer.

Für Gustav bedeutet die Region Schwarzsee mehr als nur ein Ausflugsziel. Hier hat er als Kind Skifahren gelernt, hier musste er als Kind seine erste Wanderung machen – heute darf er. Sein Vater ist Genossenschafter der St. Antoni Brecca, die auf 1400 Metern idyllisch im Breccatal liegt – umgeben von der typischen Urlandschaft.

Durch die Urlandschaft wandern.

Der Breccaschlund ist ein Naturdenkmal nationaler Bedeutung. Ein spezieller Zauber geht von den imposanten Kalksteinwänden aus, die ihre weissen Zacken steil aus dem saftigen Grün der Alpweiden himmelwärts recken. Alte Trockensteinmauern, Alpenblumen und wiederkäuende Kühe unter mächtigen Bergahornen runden das idyllische Bild ab. Eine einfache, rund vierstündige Rundwanderung führt ab der Riggisalp oberhalb Schwarzsee (Bergstation Sesselbahn) via Breccaschlund vorbei an vielen Buvetten zurück nach Schwarzsee.

Multimediastory Fribourg, Schwarzsee
Als Kind war es noch Pflichtprogramm, heute entspannt Gustav bei Wanderungen in der Region Schwarzsee.

Gruyères - direkt dem Mittelalter entsprungen

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Gruyères, Fribourg Region

Direkt dem Mittelalter entsprungen scheint das Städtchen Gruyères (deutsch auch unter dem Namen Greyerz bekannt). Traditionsreiche Restaurants servieren das legendäre Fondue moitié-moitié.

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Gruyères / Greyerz
Region Freiburg
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Gustav und Felix Girard - zwei Freiburger

Sennen hier, Armaillis dort. 

Felix Girard ist nicht einfach nur ein Armailli, ein Älpler aus den Greyerzer Voralpen. Er ist auch ein stolzer Barbu, was man schnell an seinem buschigen Bart erkennt, und steht für das Volk der Aipe (Schäfer und Alpkäser) des Greyerzerlandes. Die urchigen Sennen treten meist in ihrer typischen Tracht auf: der «Bredzon» genannte Kittel, der mit dem «Cappet» (Hütchen) und dem «Loyi» (Glecktasche) getragen wird. Die Vereinigung «Les Barbus de la Gruyère» wurde vor über 70 Jahren gegründet. Zu sehen sind die urchigen Greyerzer an zahlreichen folkloristischen Anlässen. 

Ins moitié-moitié gehören weder Tomaten noch Emmentaler, sondern einfach Vacherin Fribourgeois und Gruyère.
Gustav

Rezept Fondue moitié-moitié

  • 400 g Gruyère AOP
  • 400 g Vacherin Fribourgeois AOP
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 dl Weisswein
  • 15 g Kartoffelstärke
  • Pfeffer
Rundet den Besuch in Gruyères ab: ein Spaziergang durch das Städtchen.