Einleitung

Donnerstag der letzten ganzen Woche vor Weihnachten, Kinderbrauch Am Donnerstag der letzten ganzen Woche vor Weihnachten veranstalten die Kinder des mittelthurgauischen Städtchens Weinfelden einen Umzug, bei dem sie mit selbst ausgehöhlten und verzierten, durch eine Kerze von innen beleuchteten Runkelrüben durch die Strassen ziehen.

Auf dem Rathausplatz wird ein Lied gesungen, dann strömen die Teilnehmer ihren Schulhäusern zu, wo sie mit Wurst und Brot gestärkt werden. Auch die Erwachsenen sitzen in den Wirtschaften zusammen, und der Gemeinderat hält an diesem Abend seine Budgetsitzung ab.

Die Herkunft des Brauches, der heute - seinem Namen zum Trotz - ein gesitteter, von Lehrern geleiteter Anlass ist, bleibt unklar. Die einen wollten darin eine Huldigung an Donar sehen, weil der Donnerstag von ihm seinen Namen trägt, andere verbanden ihn mit einer Pestepidemie des 17. Jahrhunderts. Fest steht jedenfalls, dass er schon im 19.Jahrhundert allgemein geübt wurde und dass er in der Gegend nicht allein steht, kennen doch andere Orte der Nordostschweiz und Süddeutschlands ähnliche Bräuche.