Einleitung

Dienstag vor Aschermittwoch Der städtische Karneval ist jünger als der dörfliche. In Bellinzona zum Beispiel geht er auf die sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Er gestaltet sich nach dem Vorbild der oberitalienischen Städte mit Wagen und Konfetti.

Oft wurde am Dienstag vor Aschermittwoch (Mardi Gras) eine Speise an die ärmere Bevölkerung verteilt. Man muss wissen, dass bis Ende des letzten Jahrhunderts ein Reisgericht etwas höchst Seltenes darstellte. Es war ein Essen für Hochzeiten, also ein besonderer Leckerbissen.

Der wohltätige Hintergrund ist in moderner Zeit verschwunden, aber die Tradition, eine im Freien in grossen Kübeln zubereitete Speise an alle Teilnehmer des Festes zu verteilen, besteht weiterhin. Die Leute holen den Risotto kaum mehr mit dem Kesselchen ab, sondern man isst ihn gemeinsam auf einem Platz, so dass das Ganze zu einem Volksfest wird. Dieser Brauch ist zum Teil in die Dörfer vorgedrungen. Je nach Ort handelt es sich um Risotto, Gnocchi oder Polenta mit Luganighe, den einheimischen Würsten.