ViaSuworow
Übersicht
Einleitung
Von Elm führt die ViaSuworow über den Panixerpass, der für Suworows Truppen bei Schnee zu einem verlustreichen Desaster führte. Durch die Jetzbachschlucht geht es hinauf zum Pass und anschliessend über die Alpen Mer und Ranasca hinunter nach Pigniu.
Beschreibung
Ein Sturm wirbelte den erschöpften und hungrigen Soldaten eisige Schneeflocken ins Gesicht. Weiss bedeckt waren die Strassen und Matten im Tal. Trotz der strammen Disziplin des siebzigjährigen Generals Suworow wurden die Soldaten gewalttätig: Sie rissen Zäune ab und machten damit Feuer, warfen Heu auf die Strasse als Pferdefutter oder fürs Nachtlager. Sie banden Vieh los und schlachteten es in den Gassen. Den Einheimischen rissen sie gar die Kleider vom Leib und die Schuhe von den Füssen.
Das erste Teilstück des Fluchtweges und somit der heutigen Wanderung führt von Elm auf die Alp Jetz. In Elm wandert man zuerst vorbei am Suworowhaus, ein barockes Bürgerhaus mit Fassadenmalereien, wo der General damals übernachtete. Mit Blick auf die Tschingelhörner mit dem bekannten Martinsloch steigt der Weg sanft bergwärts zur Panzerpiste vor dem Taleingang beim Jetzloch. Zu Soworows Zeiten wurden Elmer Bauern gezwungen, hier den Russen mit Laternen als Wegweiser voranzugehen. Obwohl die Steigung noch gering war, hatten die Maultiere den Pfad bereits aufgewühlt und so den Marsch für die Nachhut schwieriger gemacht. Heute wandert man auf dem Teilstück bequem auf Schotter- oder gar asphaltierter Strasse.
Danach folgt der steilere Aufstieg. Bis Jetz Oberstafel müssen gut 350 Höhenmeter zurückgelegt werden. Damals lag der Schnee hier fusstief. Die dichten Wolken und dunklen Felswände wirkten gespenstisch, der Vordermann war kaum erkennbar. Zu Tode erschöpft konnten sich viele Soldaten nicht mehr aufrecht halten. Einige wurden von den Pferden mitgerissen, die ausrutschten. Es folgt eine zweite Steilstufe über 250 Höhenmeter, vorbei am oberen Jetzbachfall zum Walenboden. Die oft halbnackten Männer steckten mittlerweile bis zu den Lenden im Schnee. Beim Walenboden ist etwas mehr als die Hälfte der Höhenmeter geschafft. Das Tal liegt sehr verlassen. Nach Gurglen wandert man am Häxenseeli vorbei und kommt wenig später auf dem Panixerpass an. Ein Blick zurück ins Tal und auf die schroffen Felsen des Vorab lohnt sich. Danach kann die Weitsicht über die Surselva und über dutzende Bündner und Tessiner Gipfel genossen werden. Die heute etwa fünfstündige Wanderung dauerte damals unglaubliche 23 Stunden. Viele Soldaten schafften es nicht vor der Dunkelheit auf die Passhöhe. In der Nacht hellte es dann auf. Frost und Kälte liessen das Nachtlager für manchen zum Totenbett werden. Die zum Führerdienst gezwungenen Einheimischen schlichen sich in der Dunkelheit davon.
Es folgte der zweite Teil des Fluchtweges und der Wanderung, talwärts nach Pigniu. Bei Tagesanbruch setzte die nun führerlose Kolonne den beschwerlichen Weg fort. Von der herrlichen Aussicht auf Hausstock, Ruchi, Muttenstock und über die Surselva Bergketten hatten die Soldaten nichts. Steil führt der Weg über Carauns zum Bach Aua dil Mer hinunter. So steil und glatt, dass hunderte Soldaten über turmhohe Felswände herabstürzten und starben.
Die Alp Mer hinter sich gelassen folgt ein schönes Stück nahe dem Felsband entlang bis zur Alp Ranasca. Den heutigen Stausee Lag da Pigniu sieht man nur stellenweise. Kurz vor der Alp wechselt der Pfad auf eine Schotterstrasse, der bis zum Etappenziel gefolgt wird. Erst am Abend des 7. Oktobers 1799 kamen die letzten Russen in Pigniu /Panix an. 2700 Mann haben ihr Leben auf dem Weg von Elm bis hierher verloren.
Zu einer genussreichen Tour gehört die sorgfältige Planung derselben. Informieren Sie sich bitte vorher bei der lokalen Informationsstelle über die Strecken- und Wetterverhältnisse. Je nach Jahreszeit und Witterungsverhältnissen kann diese Route gesperrt oder unterbrochen sein
| Startort |
Elm
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|---|---|
| Zielort |
Pigniu
|
| Richtung |
Einweg
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| Höhe (Meter über Meer) |
2000 m ü.M.
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| Aufstieg |
1650 m
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| Abstieg |
1300 m
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| Distanz |
23 km
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| Dauer |
8 h 10 min
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| Dauer umgekehrte Richtung |
7 h 50 min
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| Technische Anforderungen |
Mittelschwer
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| Konditionelle Anforderungen |
Schwierig
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| Geeignete Jahreszeit |
Juni - Oktober
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| Thema |
Über einen Pass, Mit Panoramaaussicht
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Fakten
Routennummer
