So charmant die kleine Stadt mit Weltformat, so bezaubernd ihr Umland. Und das Gute liegt so nah beieinander: Spannende Mountainbike-Routen, flowige Biketrails oder gemütliche Routen entlang vom See. Auf den mehr als 400 Kilometer gekennzeichneten Strecken kommen Zweirad-Liebhaber voll auf ihre Kosten

Lugano ist nicht nur drittwichtigster Finanzplatz der Schweiz, Kongress-, Banken und Businesszentrum, sondern auch die Stadt am «Tessiner Meer», dem Luganersee, mit einer Vielzahl an Bademöglichkeiten. Unweit von der historischen Altstadt befindet sich das Lido di Lugano. Wer durch das rote Eingangsgebäude geht, betritt eine wunderbare Sonnen- und Badeoase. Überraschend: Sogar ein grosser Sandstrand mit rot-weiss gestreiften Sonnenschirmen wartet auf die Badegäste. Mitten in der Stadt. Da kommt Ferienfeeling auf!

Neben dem wellengekräuselten Luganersee mit Sandstrand bietet das Lido auch ein beheiztes, olympisches Schwimmbecken. Adrenalin-Liebhaber kommen am Zehnmeter-Sprungturm auf ihre Kosten und Kinder plantschen im Kinderbecken. Besonders Aktive spielen zwischendurch eine Partie Beachvolleyball oder versuchen auf dem grossen Rasen das Runde ins Eckige zu schiessen. Flinke duellieren sich am Ping-Pong-Tisch. Auch für das kulinarische Wohl ist gesorgt: Ob eine gesunde Bowl, herzhafte Snacks oder doch ein erfrischendes Gelato – hier bleibt kein Magen hungrig.

Das im Jahre 1928 eröffnete Lido kann bis heute den Charme der 20er Jahre beibehalten. Die Pläne zeichnete der Tessiner Architekt Americo Marazzi. Speziell ist die halbrunde Terrasse des Restaurants mit wunderschönen Arkaden. Dies erinnert an die Säulenhallen der venezianischen Renaissance und bietet den optimalen Platz für Feste und Tanzveranstaltungen. Das Hauptgebäude und die Umkleidekabinen sind bis heute in dem heimeligen Holz erhalten geblieben und verleihen dem Lido seinen speziellen Charme. 

Vom Lido sind es nur wenige Schritte zum Stadtpark Parco Ciani, der grünen Oase mitten in der Stadt. Ein Ort der Ruhe. Die unzähligen Blumen sind ein Farbspektakel der besonderen Art. Die glitzernde Sonne im Wasser fasziniert. Die Aussicht über den Luganersee und die Hausberge Monte Brè und Monte San Salvatore ist einzigartig. Die roten Sitzbänke entlang des Seeufers und unter schattenspendenden Bäumen laden zu einer Pause ein. 

Entspannt und erfrischt nach dem Vormittag in Lugano ist es Zeit, aufs eBike zu steigen. Von Lugano ist das Tagesziel bereits sichtbar. Die Anfahrt hat es in sich: Bis zur Capanna Monte Bar gilt es 21 km und 1400 Höhenmeter zu überwinden. Dank der Unterstützung des eBikes lässt sich die Anstrengung dem Fitnesslevel anpassen. Alternativ kann die Tour auch ab Tesserete oder Bidogno gestartet werden. 

Es führen mehrere Routen zur Capanna Monte Bar. Wer die Tour in Lugano startet, fährt mit seinem eBike nach Tesserete und weiter nach Bidogno. Das Dorf an der rechten Talseite des Val Colla markiert den Startpunkt für den konditionell anspruchsvollen Aufstieg und die Monte Bar Bike Route. In stetigem Zick-Zack führt der technisch einfache Aufstieg auf einer geteerten Strasse durch den Wald.  

Die einsame Bergstrasse führt an der Alpe Rompiago, einem Agrotourismus-Betrieb, vorbei. Ein kleiner Tierpark am Berg: Hier leben Ziege, Kühe und Rinder, Schafe, Schweine, Esel und Pferde. Auch Hühner, Gänse, Hunde und Katzen sind hier zu Hause. Eine Kurve weiter oben folgt die nächste Verschnaufpause: Der Aussichtspunkt Motto della Croce. Eine Schaukel lädt zur kurzen Rast ein und lässt die Aussicht geniessen. Jetzt scheint das Ziel zum Greifen nah. Vor den Bikerinnen und Bikern liegt nur noch der letzte Anstieg auf der Schotterstrasse. 

Auf 1599 Metern liegt die Capanna Monte Bar wie ein Adlerhorst im grasbewachsenen Hang des Monte Bar. Das Panorama ist atemberaubend: An einem klaren Tag reicht die Aussicht über den Golf von Lugano bis nach Mailand, zum Monte Rosa Massiv und die Bündner und Berner Alpen. Beeindruckend ist auch der Blick auf die zerklüfteten Zacken der «Denti della Vecchia». 

Die Aussicht lässt sich noch besser geniessen bei einem Apéro und erfrischenden Getränk. Und was entschädigt den schweisstreibenden Aufstieg mehr als ein herzhaftes Tessiner Plättli mit einer sprudelnden Gazosa? Ist es warm genug, bietet die grosse Terrasse Platz zum Sitzen. Falls ein kalter Wind weht, macht man es sich im Inneren bei Cheminée und grossen Panoramafenstern gemütlich. 

Die Hütte überrascht Zweirad-Gäste mit allen Annehmlichkeiten, die das Herz begehrt: Verschiedene Ladestationen für eBikes, Service-Station für Reparaturen, Pumpe und einen abschliessbaren Veloraum. Sogar eine Warmwasser-Dusche gibt es. Rund 42 Schlafplätze aufgeteilt auf Doppel-, Dreier- und Sechserzimmer garantieren einen erholsamen Schlaf. Die klassischen Stockbetten und Badezimmer auf der Etage bewahren die Hüttenatmosphäre. Auch das gemütliche Beisammensein, Spiele spielen und das Ambiente beim Essen lassen die wahre Hüttenstimmung aufkommen. 

Nach einer erholsamen Nacht in der Hütte folgt das Highlight aller Bike-Fans: Die flowige Singletrail-Abfahrt zurück ins Tal. Wer noch nicht genug hat, setzt die Tour von der Capanna Monte Bar auf der Lugano Bike Route fort. Die gesamte Tour führt in vier Tagen von Lugano nach Ponte Tresa. Vorbei an den Bergen Monte Brè, Monte Bar und Monte Tamaro bietet die Tour fantastische Aussichtspunkte in einem vielseitigen Gebiet.