Der Weinpark der Schweiz. Zu Besuch bei Luc Mounir im Naturpark Pfyn-Finges.

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Einleitung

Das Wallis ist bekannt für seine vielen Sonnenstunden und die hochwertigen Weine. Im Winzerdorf Salgesch mitten im Naturpark Pfyn-Finges produziert Luc Mounir mit seiner Familie edle Tropfen. Sie arbeiten vorwiegend mit traditionellen Sorten und im Einklang mit der Natur – was die Nachkommen, die Weinliebhaber und die Gäste des Naturparks freut.

Salgesch, Naturpark Pfyn-Finges, Wallis

Im Herzen des Wallis erstreckt sich der Naturpark Pfyn-Finges von Gampel bis Siders (Sierre) und von den Weinterrassen bei Salgesch bis zum Bishorn. Die zwölf Gemeinden umfassen 277 km2 und liegen auf 530 bis 4'153 Metern.

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Der Weinbau hat im Naturpark Pfyn-Finges einen hohen Stellenwert. Kein anderer Schweizer Naturpark verfügt über so viele Reben und Weinproduzenten wie der Pfyn-Finges. Die meisten davon sind in den Naturparkgemeinden Salgesch und Varen angesiedelt. Über 80 Winzer laden in dieser ursprünglichen Natur- und Kulturlandschaft zum Verweilen und Degustieren der regionalen Produkte ein. So auch die Winzerfamilie Mounir.
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Luc, Sandra und Olivier Mounir mit dem «Diversitas Hommage» – dem besten Schweizer Rotwein 2019 gemäss der internationalen Weinprämierung in Zürich.

Erntezeit – die schönste Zeit

Volle Kisten mit reifen Trauben werden auf den Schultern getragen, Maschinen rattern und im ganzen Dorf riecht es nach frischen Trauben, vermischt mit den leicht alkoholischen Düften der Gärung. In Salgesch und auf dem Weingut «Cave du Rhodan» herrscht ein buntes Treiben. «Es ist Erntezeit», erklärt Sandra Mounir mit leicht erhobener Stimme und fügt lächelnd hinzu: «Dann ist viel los. Sonst ist es hier im Winzerdorf aber eher ruhig.»

Die südexponierten Weinterrassen von Salgesch mit dem unter Schutz stehenden Pfynwald im Hintergrund.

Vom Bauern- zum Winzerdorf

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wandel vom damaligen Bauerndorf zum heutigen Winzerdorf mit rund 1500 Bewohnerinnen und Bewohnern. 203 Hektaren Rebberg und über 40 Winzer prägen heute den Salgescher Alltag. «Salgesch eignet sich hervorragend für den Rebbau, weil es viele südexponierte Lagen hat. Dadurch erhalten die Reben viele Sonnenstunden und auch der Boden hat es in sich», erklärt Luc. Ein prähistorischer Bergsturz versah das Terroir mit speziell hohem Kalk- und Magnesiumanteil. «Die Reben brauchen den Kalk für ein gutes Pflanzenwachstum und für die Entwicklung der Trauben», ergänzt Luc.

Aufgrund des Mikroklimas und der Bodenvielfalt wachsen hier in Salgesch so viele Rebsorten auf kleinstem Raum.

Pioniergeist und beste Qualität

Die Mounirs produzieren bereits in der dritten Generation charaktervollen und nachhaltigen Wein. Sie können auf viele Erfolge zurückblicken: Den Weltmeistertitel im Jahr 1972 oder die erfolgreiche und disziplinierte Umsetzung des biodynamischen Rebbaus während der letzten Jahren. Und dass sich ihr enormer Einsatz lohnt und ihre Weine zu den Besten zählen, bezeugen die über 200 nationalen und internationalen Auszeichnungen. «Klar, die Auszeichnungen, aber vor allem auch die schönen Feedbacks von unseren Kunden sind der Lohn für die harte Arbeit», erzählt Luc und ergänzt: «Das motiviert und zeigt einem, dass man auf dem richtigen Weg ist.»



Ich bin stolz darauf, dass wir ökologischen Rebbau betreiben und im Einklang mit der Natur arbeiten.
Luc Mounir

Nachhaltigkeit – ihre Philosophie

Mittlerweile gehört das Weingut Cave du Rhodan zu den grössten Weingütern im Wallis, welche biologisch arbeiten. Das heisst unter anderem, dass sie alle ihre Reben mit biologischem Pflanzenschutz bewirtschaften und die Reben begrünt sind. Ein Teil der Reben wird biodynamisch bearbeitet. Ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen nennen sie «Philosophie einer enkeltauglichen Landwirtschaft». Die Photovoltaikanlagen decken den Energiebedarf des Weinguts ab. Etliche Weinbaugeräte und Fahrzeuge sind elektrisch unterwegs. Eine eigene Wurmerde-Anlage mit Trester und Pferdemist produziert hochwertigen Kompost. Diese und viele weitere Massnahmen zeigen den verantwortungsvollen Umgang der Familie mit den wertvollen natürlichen Ressourcen. «Nachhaltigkeit bezieht sich bei uns auf den ganzen Betrieb: Von den Reben bis in den Keller», erklärt Luc und unterstreicht die Wichtigkeit.

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Nur das Beste für den Gast

«Der Vorteil des nachhaltigen Weinbaus ist einerseits, dass man der Natur etwas zurückgeben kann, andererseits, dass die Gäste unseren Wein mit gutem Gewissen trinken können», erzählt Luc zufrieden. Und da haben die Gäste die Qual der Wahl. Insgesamt 30 charaktervolle und nachhaltige Weine produzieren die Mounirs mit der Unterstützung ihres Teams. Vier davon sind sogar mit dem offiziellen Produktelabel der Schweizer Pärke ausgezeichnet und werden biologisch oder gar biodynamisch hergestellt. Selbstverständlich können die Gäste die edlen Tropfen der Familie degustieren. Zum Beispiel beim Angebot Wine & Walk, auf dem neuen Food–Trail oder bei einer Degustation. Zudem gibt es im Naturpark Pfyn-Finges viele weitere spannende Angebote zu den Themen Reben und Wein.

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Die positiven Feedbacks und die grosse Wertschätzung für unsere Arbeit – das ist ein schönes Gefühl.
Luc Mounir

Die natürlichen Rasenmäher

Die französischen Ouessantschafe sind die kleinsten Schafe der Welt, anspruchslos und liefern im Verhältnis zur Grösse viel Wolle. Seit sieben Jahren besitzt Luc, 18, seine Ouessantschafe und setzt sie für die Rebenpflege ein. «Dank ihrer kleinen Grösse passen sie wunderbar unter den Reben durch, fressen das Gras und düngen den Boden», erzählt Luc stolz. In den Hochstammreben sind sie das ganzes Jahr unterwegs, in den tieferen Rebstöcken hingegen erst nach der Ernte und bis zum Austrieb. «Denn sonst würden sie im Herbst die reifen Trauben oder im Frühling die jungen Triebe fressen, und das wäre natürlich nicht gut», ergänzt Luc schmunzelnd.

Rebbau und Naturpark gehen hier Hand in Hand.
Luc Mounir
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Nachhaltiges Wirtschaften im Naturpark

Unter den Partnerbetrieben des Naturparks Pfyn-Finges finden sich nebst der Familie Mounir weitere Weingüter, welche qualitativ hochstehend und innovativ produzieren – ganz nach den Werten des Naturparks. Gemeinsam mit diesen und weiteren regionalen Akteuren setzt sich der Naturpark Pfyn-Finges stark für eine innovative und enkeltaugliche, sprich nachhaltige Entwicklung der Region ein.

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Weinregion Wallis

Die spektakulären, oft terrassierten Rebberge des wichtigsten Schweizer Weinanbaugebiets erstrecken sich über hundert Kilometer entlang der oberen Rhone. Die Walliser Rebberge befinden sich auf 270 bis 1100 Metern Höhe. Aus den reifen Trauben dieser Rebberge werden ein Drittel der Schweizer Weine produziert.

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  • 1100 m ü. M. Höchster Rebberg Europas: Unterhalb des Dorfes Visperterminen liegt Europas höchster zusammenhängender Rebberg, auf einer Höhe von 650 bis 1150 Meter über Meer.
  • 1,6 m2 Kleinster Rebberg der Welt: Der kleinster Rebberg der Welt besteht aus nur drei Rebstöcken. Er befindet sich in Saillon, misst 1,6 Quadratmeter und ist seit 1999 im Besitz des Dalai Lama. 
  • 4804 ha ... Rebfläche werden im Wallis bewirtschaftet, das sind ca. 33 % der Gesamtanbaufläche in der Schweiz.
  • 80 000 Parzellen sind über das ganze Wallis verteilt.
  • 450 Weinproduzenten gibt es im Wallis.
  • 55 Traubensorten werden im Wallis angebaut.