Golfen in der wilden Natur Graubündens Wie Golfsport und Biodiversität zusammenpasst

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Einleitung

Golfsport und Biodiversität? Das geht. Und wie! Die Golfplätze in Graubünden machen es vor. Sie zeigen, was dafür gemacht wird, dass die Tier- und Pflanzenwelt rund um Golfplätze wächst und das Golfen immer grüner wird. Zwischen den Löchern tummeln sich jetzt schon Bienen, Fledermäuse oder seltene Vögel. Und das ist erst der Anfang. Die Denkweise rund ums Golfen hat sich radikal verändert.

Die höchste Dichte von Golfplätzen in der Schweiz 12 Golfanlagen mitten in der Natur

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500 Hektaren Green

12 Golfanlagen gibt es in Graubünden. Damit hat die Ferienregion eine der höchsten Dichten von Golfplätzen in der Schweiz. Über 500 Hektaren erstreckt sich das weite Green aller Plätze. Dies sorgt für eine enorme Vielfalt. Um die Natur zu schützen und die Biodiversität zu fördern, gibt es ein einheitliches und fortschrittliches Programm.

Es ist still auf dem Golfplatz Buna Vista in Sagogn. Die Sonne klettert über die Bergspitze und sendet erste Strahlen auf das Green. Ein Eichelhäher ist zu hören, eine Biene summt, angenehm klare Luft überall. Der Tag erwacht und mit ihm der Golfplatz. Kurt Deflorin legt sich den Golfball zurecht, holt aus und schlägt ihn gekonnt in Richtung Loch 1.

Die Bergwelt, die Flüsse und die Seen sind für mich das Spezielle an den Golfplätzen in Graubünden.
Kurt Deflorin, Head-Greenkeeper Golfplatz Buna Vista, Sagogn

Deflorin ist nicht einfach ein normaler Golfspieler. Er ist der Head-Greenkeeper in Sagogn. Heute trifft er sich mit seinen Kollegen aus Arosa und aus dem Engadin zum Wissenstransfer und zu einer Runde Golf. Vitus Pabst ist hier vom Golf Club Arosa und Alfi Stoisser vom Engadine Golf Club. Beide sind ebenfalls Head-Greenkeepers. Normalerweise haben sie während der Saison keine Zeit, um selber Golf zu spielen. Ihr Job ist es, vereinfacht gesagt, dafür zu sorgen, dass die Golferinnen und Golfer perfekte Bedingungen vorfinden auf dem Platz. Sie sind die Chefs für den Unterhalt der Golfplätze.

Kurt Deflorin (links), Vitus Pabst (Mitte) und Alfi Stoisser (rechts).

12 Plätze, ein Ziel und viel Tradition

In Graubünden ziehen alle am selben Strick. Das Golfen und die Golfplätze entwickeln sich deshalb weiter. Man hat viel Erfahrung. Der älteste Golfplatz der Schweiz liegt in Samedan und ist über 100 Jahre alt. Aktuell dominiert das Thema Biodiversität. Graubünden Ferien hat mit dem kantonalen Amt für Natur und Umwelt sowie der Fachorganisation Terraviva ein Projekt zur Förderung der Artenvielfalt auf Golfplätzen ins Leben gerufen und optimiert dies ständig.

Nature first Biodiversität als Verpflichtung

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Seltene Tier- und Pflanzenarten

Auf Golfplätzen können wertvolle Lebensräume bewahrt, aber auch neu erschaffen werden. Laut dem Amt für Natur und Umwelt Graubünden, das in das Projekt involviert ist, ist das Potenzial zur Förderung der Biodiversität auf den Bündner Golfplätzen enorm. Werden die Golfanlagen und ihre Randgebiete richtig gepflegt, können auch seltene Tier- und Pflanzenarten hier wohnen. Dafür wurden Deflorin, Pabst und Stoisser weitergebildet und darüber tauschen sie sich regelmässig aus.

Fledermäuse jagen auf dem Golfplatz

Die Biodiversität auf den Golfplätzen wird stetig gefördert. Nach einer Bestandesaufnahme wird Individuell entschieden welche Massnahme in welcher Region am meisten Sinn macht und dann umgesetzt. In Sagogn sind Dutzende Bäume und hunderte Sträucher gepflanzt worden. Die Bäume und Hecken schaffen Lebensräume für Insekten und sind so ein vernetztes Jagdgebiet für die Fledermausart der Grossen Hufeisennase. Als schöner Nebeneffekt schützen die Pflanzen zudem die Golfenden vor «verirrten Bällen».

Alle profitieren, wenn Golfen grüner wird

Wenn die Golfplätze grüner werden, hilft das allen. Amphibien, Vögel, Insekten, Reptilien oder Säugetiere profitieren davon. Und die Golfenden spielen mit einem grünen Gewissen. Nebst der spektakulären Natur ein Grund mehr, etwas länger im «Patgific-Kanton» zu verweilen.