Schweizer Alpabzüge - eine jahrhundertealte Tradition Von Kühen, Kopfschmuck und Köstlichkeiten.

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Einleitung

Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, machen sich die Alphirten mit ihren Herden auf den Rückweg von der Alp ins Tal. Der Alpabzug ist eines der traditionellsten Bergfeste – und eines der schönsten. Denn die Kühe, Schafe und Ziegen werden mit bunten Blumengestecken geschmückt.

Woher stammt die Tradition der Alpabzüge?

In der Schweiz verbringen heute noch rund 400'000 Rinder, 200'000 Schafe, Ziegen und gar Alpakas auf der Alp. In einem Jahrhunderte alten Brauch, wird die Rückkehr der Tiere und Sennen jedes Jahr festlich gefeiert - als Dank für einen unfall- und verlustfreien Sommer auf der Alp. Je nach Witterung finden die Alpabzüge zwischen Mitte August und Mitte September statt.

Eine Krone für die Kuh.

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Was hat es mit den Kopfschmücken auf sich?

Das Highlight jedes Alpabzugs sind die bunten Blumen-Kronen der Kühe und Rinder. Die Älpler wählen die Tiere aus, die für den Alpabzug besonders geschmückt werden. Kühe, die besonders viel Milch gegeben haben oder am besten der Herde voranschreiten, werden liebevoll dekoriert. Von Alp zu Alp ist die Gestaltung der ‘Tschäppl’, wie der Kopfschmuck heisst, unterschiedlich. Meist werden saisonale und regionale Blumen verwendet, wie Sonnenblumen, Dahlien oder Chrysanthemen. Um das Gewicht zu reduzieren, kommen bei grösseren Gestecken auch Seidenblumen zum Einsatz. Geschmückt werden je nach Region und Alp Kreuze, Holztafeln, Styropor-Kronen, die Hörner der Rinder oder ein umgekehrter Melkstuhl.

Was passiert rund um den Alpabzug?

Der Umzug der Herden wird in vielen Ortschaften mit Marktständen, Musik und kulinarischem Angebot als wahres Volksfest gefeiert. Der bunte Einzug der Herden bildet dabei den Höhepunkt. Nicht nur die geschmückten Tiere, sondern auch lokale Trachten und die eindrücklichen Glocken mit ihren liebevoll bestickten Riemen lassen die Zuschauer staunen. Zum Alpabzug gehören auch Jodelgesang und Alphornklänge. Vielerorts wird in einer Festwirtschaft für das leibliche Wohl gesorgt und an Marktständen lokales Kunsthandwerkverkauft. In manchen Regionen wird im Anschluss and den Abzug an der sogenannten ‘Chästeilet’ der auf der Alp produzierte Käse unter den Älplern aufgeteilt.