La Chaux-de-Fonds
Einleitung
La Chaux-de-Fonds ist nicht nur für seinen mustergültigen schachbrettartigen Siedlungsgrundriss und seine Uhrenindustrie bekannt, sondern es ist auch der Heimatort von Le Corbusier sowie eine UNESCO-Welterbestätte.
La Chaux-de-Fonds liegt auf rund 1000 Metern Höhe. Aufgrund des rauen Klimas fand hier bis ins Mittelalter kaum Besiedelung statt. Dennoch wurde in der Nähe das bisher älteste menschliche Skelett der Schweiz entdeckt. Der ursprüngliche Weiler entstand Anfang des 16. Jahrhunderts und gewann im 17. Jahrhundert dank seiner verkehrsstrategisch günstigen Lage an Wichtigkeit. Die Uhrenindustrie kam ungefähr zur selben Zeit auf – bereits 1664 wurde eine Taschenuhr dokumentiert. La Chaux-de-Fonds nahm rasch die Spitzenposition in der Uhrmacherei der Alpenregion ein.
In der Nacht vom 5. Mai 1794 wüteten heftige Brände und vernichteten einen Grossteil der Gebäude. Nach diesem tragischen Ereignis wurde die Stadt auf der Grundlage eines rationalen, rechtwinkligen Strassenrasters in weitgehend einheitlicher Bauweise wiederaufgebaut. Auch in späteren Jahren wurde die Stadt schachbrettartig erweitert, was in den mehrheitlich nach Südosten ausgerichteten Gebäuden eine für die Uhrenwerkstätten optimale Beleuchtung ermöglichte.
Zahlreiche Glockentürme, welche die kulturelle Vielfalt des Ortes widerspiegeln, und einige Hochhäuser aus der Nachkriegszeit prägen die Stadtsilhouette. La Chaux-de-Fonds ist zudem die Heimatstadt von Charles-Édouard Jeanneret-Gris, besser bekannt als Le Corbusier. Er errichtete hier seine ersten architektonischen Werke. 2009 wurde La Chaux-de-Fonds gemeinsam mit dem Nachbarort Le Locle zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.