Einleitung

Der Klosterbezirk St. Urban fügt sich harmonisch in die Luzerner Kulturlandschaft ein. Neben der prächtigen Kirche bestechen auch die imposanten Konventflügel mit ihren weitläufigen Innenhöfen. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, genau 1873, bis im Jahr 2023 (150 Jahre) diente ein Teil des Klosters als Klinik für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Heute wird das Kloster für Kultur- und Eventveranstaltungen, den Kunstbereich sowie als Bürogebäude genutzt. Weiter dient die Klosterkirche der Kirchgemeinde/Pfarrei St. Urban als Gotteshaus.

Schon aus der Ferne beeindruckt das Zisterzienserkloster mit den hohen Zwillingstürmen der barocken Kirche und den mächtigen Konventflügeln. Gegründet wurde es durch Mönche der Abtei Lützel im Elsass im Jahr 1194. Im Laufe der Jahre entwickelte es sich zum religiösen und wirtschaftlichen Zentrum des Grenzraumes Bern, Solothurn, Aargau und Luzern. Nach der Helvetik und der Mediation wurde das Kloster zeitweise staatlich verwaltet und 1848 schliesslich verkauft. 

Der Klosterbereich ist von einer wunderschönen Parkanlage umgeben und gegen aussen durch eine hohe Mauer abgegrenzt. Zur Anlage gehören auch drei Gutsbetriebe, von denen der prächtige Hof Neuschür am besten erhalten ist. Im 18. Jahrhundert erfuhr St. Urban eine Gesamterneuerung. Dabei entstand das heutige Gotteshaus, und die Konventflügel wurden neu gebaut und prunkvoll gestaltet. Bereits 1873 erfolgte die Umwandlung des Klosters zur psychiatrischen Klinik. Danach wurde die Anstalt bis in die 1980er-Jahren kontinuierlich ausgebaut. Für das Klinikpersonal wurde zwischen 1930 und 1950 ein geschlossenes, planmässig angeordnetes Wohnquartier angelegt. 

Ausflugstipp

Das ehemalige Kloster ist ein Ausflugsziel mit breitem kulturellem Angebot. Die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden. In der Nähe des Klosters befinden sich eine Klosterbäckerei und das Klostergasthaus Löwen. Von Langenthal aus ist das Kloster in einer knapp zweistündigen Wanderung erreichbar. 

ISOS

ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur. 

Übersicht

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Luzern – Vierwaldstättersee
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