Das jüdische Kulturgut - Endingen
Überblick
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Einleitung
Endingen war im 18. und 19. Jahrhundert einer von zwei erlaubten Wohnorte für Juden in der Schweiz. Die markante Synagoge ist der wichtigste bauliche Zeuge aus der Zeit der jüdischen Niederlassung.
Endingen liegt in einer Biegung des aargauischen Surbtals und wird von einem Steilhang im Osten und einer weiten Hügellandschaft im Westen eingerahmt. Ein Beschluss der Alten Eidgenossenschaft von 1736 bestimmte, dass Endingen und sein Nachbardorf Lengnau die einzigen Orte waren, in denen Juden sich längerfristig niederlassen durften. Bis zur Einführung der Glaubensfreiheit Mitte des 19. Jahrhunderts verdoppelten jüdische Zuwanderer die Endinger Bevölkerung auf fast 2 000 Menschen.
Zu den alten Dorfteilen mit stattlichen, grossvolumigen Höfen, wie sie für den Acker- und Rebbau typisch sind, kamen im 19. Jahrhundert Ortserweiterungen für die jüdische Bevölkerung hinzu. Diese weisen eine kleinteilige, bescheidene Bebauung aus Kleinbauernhöfen und einfachen Wohnhäusern auf. Das prägnanteste Gebäude aus dieser Wachstumsphase bildet die 1845 errichtete Synagoge, die mitten im Dorf auf einem kleinen Platz steht.
Ausflugstipp
Wer tiefer in die jüdische Kultur eintauchen möchte, folgt dem jüdischen Kulturweg mit Informationstafeln. Die Synagoge wird vor allem für kulturelle Veranstaltungen und Trauungen genutzt. Ein Besuch des jüdischen Friedhofs, der zwischen Lengnau und Endingen liegt und der älteste noch benutzte jüdische Friedhof der Schweiz ist, rundet einen Besuch in die jüdische Vergangenheit ab.
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.
