Auf dem Pilgerweg zum Kloster Mariastein Pater Ludwig über den Kraftort und die Bedeutung des Pilgerns.

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Einleitung

Entschleunigung, Kraftorte und Digital Detox – drei Worte, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung ist gestiegen, und immer mehr Menschen begeben sich auf eine Pilgerreise. In der Region Aargau Solothurn ist das Kloster Mariastein ein beliebter Wallfahrtsort und somit das Ziel vieler Pilgerreisen. Pater Ludwig erklärt, was Pilgern bedeutet und zeigt auf, dass jeder Pilgern kann.

Die Region Aargau Solothurn

Intakte Landschaften, kleine und große Wellness-Oasen, weit über die Landesgrenzen bekannte barocke Kleinode und historische Bauwerke – in der Ferienregion Aargau Solothurn ist alles möglich.

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Region Aargau – Solothurn
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Hektik und Stress adé!

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Das Telefon klingelt ununterbrochen, ein Termin jagt den nächsten, und die Zeit für eine kurze Verschnaufspause fehlt. Der Alltag ist oft von Stress, Zeitdruck und Reizüberflutung geprägt, was zu einem Gefühl von Erschöpfung und Unzufriedenheit führen kann. Das Bedürfnis nach Entschleunigung und Momenten der Ruhe steigt. Ein Ausbruch aus der schnelllebigen Welt und dem hektischen Alltag ist gefragt.

Wir stressen immer von A nach B. In der alltäglichen Hektik suchen wir nach Ruhe. Pilgern ist eine Möglichkeit, Ruhe zu finden.
Pater Ludwig Ziegerer, Wallfahrtsleiter Kloster Mariastein

Pilgern, insbesondere das Pilgern zu einem heiligen Ort wie einem Kloster, kann eine Möglichkeit sein, Entschleunigung zu finden. Man entfernt sich von den Ablenkungen des Alltags, genießt die Natur und konzentriert sich auf den eigenen Geist und die persönliche Entwicklung. Pilgern bietet die Möglichkeit, innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Doch was bedeutet Pilgern eigentlich genau?

Pilgern muss nicht gelernt sein. Was es braucht, ist der Wille, sich zu Fuß in eigenem Tempo zu einem bestimmten Ort fortzubewegen. Bequemes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung, Kartenmaterial zur Route sowie Verpflegung und Wasser – und schon kann die Reise beginnen. Beim Pilgern geht es nicht um Schnelligkeit, und auch die Route muss nicht zwingend einem offiziellen Pilgerweg folgen.

Auf der Via Surprise in Richtung Kloster Mariastein

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Wer lieber einer ausgeschilderten Route folgen möchte, findet mit der Via Surprise eine passende Strecke zum Pilgern. Die Rundroute durch den Solothurner und Baselbieter Jura lässt Pilgernde die Kraft und Schönheit der Natur spüren. Der Weg führt durch unbekannte Täler und über kleine Gipfel mit beeindruckenden Aussichten. Die Stille der Wälder und Jurahöhen lässt aufatmen und Energie auftanken.

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Im Fokus das Etappenziel Mariastein

Das Tagesziel der fünften Etappe ist ein ganz besonderer Ort: Mariastein im Kanton Solothurn, genauer gesagt das Kloster Mariastein. Vom Mätzerlechrüz, dem höchsten Punkt dieser Etappe, führt der Weg über eine Waldstraße talwärts. Vorbei an der Burg Rotberg, die heute eine Jugendherberge ist, pilgern die Gäste die letzten Meter entlang der Klostermauern. Und schon bald stehen sie mitten auf dem Klosterplatz.

Schon von weit her ist das Tagesziel sichtbar: Das Kloster Mariastein.

Das Kloster Mariastein

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Mit seiner spätgotischen Architektur, eingebettet in die malerische Umgebung, begeistert das Kloster Mariastein. Das Benediktinerkloster ist neben Einsiedeln wohl der bekannteste Wallfahrtsort der Schweiz. Seit über 600 Jahren pilgern jährlich bis zu 250.000 Menschen nach Mariastein. Herzstück des Klosters und Ziel der Wallfahrt ist die Gnadenkapelle. Um die Entstehung der im Felsen verborgenen Kapelle rankt sich eine Legende.

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Unten die Gnadenkappelle in den Fels gebaut, oben das imposante Klostergebäude.

Ein Ort der Hoffnung

Der Legende nach sollen ein kleiner Hirtenjunge und seine Mutter in einer Höhle eine Mittagsrast im kühlenden Schatten gehalten haben. Während die Mutter schlief, schlich der Junge davon und stürzte über den Felsen. Den Sturz überlebte er nur dank der Rettung durch die Gottesmutter Maria. Als Dank für die Rettung errichtete der Vater des Hirtenjungen eine kleine Kapelle in der Höhle. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1434 und im Laufe der Jahrhunderte zu einem stimmungsvollen Andachtsort ausgebaut. Heute ist die Gnadenkapelle über eine in den Stein gehauene Treppe mit 59 Stufen erreichbar.

Wallfahrtsleiter Pater Ludwig Ziegerer

Seit über 38 Jahren lebt der Mönch hinter den Klostermauern. Doch sein Alltag ist alles andere als langweilig. Als gelernter Lehrer ist er heute für die Wallfahrt zuständig und kann im Benediktinerkloster sowohl Gott als auch den Menschen dienen. Pater Ludwig findet auch große Freude darin, sich um die Blumen am Wallfahrtsort Mariastein zu kümmern.

Pater Ludwig Ziegerer

Mariastein ist ein Ort der Hoffnung und Verheißung geworden. Menschen, die nach Halt im privaten, sozialen oder geschäftlichen Leben suchen, werden nicht im Stich gelassen. Die lächelnde Madonna, die Mutter des Trostes, spendet den Menschen Mut, Hoffnung, Kraft und Hilfe. Viele Menschen besuchen die Kirche und die Gnadenkapelle. Andere interessieren sich für Kunst und Kultur. Wieder andere genießen die Natur und die Weite der Landschaft.

Die Klosterkirche

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Wer das Kloster besucht, erblickt als erstes die Klosterkirche. Der Vorplatz wurde vom Künstler Ludwig Stocker gestaltet. Auf beiden Seiten stehen sieben Marmorsäulen. Auf der linken Seite symbolisieren sie die sieben Gaben des Heiligen Geistes, während sie auf der rechten Seite an die sieben Schmerzen und sieben Freuden Mariens erinnern. Beim Betreten der Kirche durch die großen Eingangstüren erwartet die Besucher ein beeindruckender Anblick: Die Ausmalungen von Lothar Albert nach der Neubarockisierung von 1932 bis 1934 sind faszinierend. Zwei der Deckengemälde stellen die Legende von der Rettung des Kindes dar.

Hahn und Kreuz vereint?

In der Schweiz ist es üblich, dass ein Hahn auf dem Kirchturm auf eine reformierte Kirche hinweist, während ein Kreuz eine katholische Kirche kennzeichnet. Warum jedoch auf der Klosterkirche Mariasteins beides vereint ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Der Hahn fungiert hier lediglich als Windfahne, während das Kloster selbst katholisch ist.

Vom Pilgerhaus zum gemütlichen Klosterhotel

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Weil die Zahl der Pilger stetig anstieg, wurde im Jahr 1648 unweit des Klosters eine Herberge errichtet. Ursprünglich ein einfaches Pilgerhaus, hat sich das Gebäude im Laufe der Jahre zum gemütlichen Klosterhotel Kreuz entwickelt. Eingebettet in die malerische Landschaft bietet es seinen Gästen eine wohltuende Ruhe. Nach einem anstrengenden Tag auf den Pilgerwegen können die Wanderer in einem ruhigen und gemütlichen Zimmer abschalten und sich erholen. Ein optimaler Ort, um Abstand zum Alltag zu gewinnen.

Ob das Motiv für eine Pilgerreise nach Mariastein das Suchen nach Antworten auf die großen Fragen nach dem Sinn des Lebens ist oder einfach eine sportliche Herausforderung, haben alle Pilgerinnen und Pilger eines gemeinsam, wie Pater Ludwig erklärt: «Wenn sie weiterziehen, fühlen sie sich gestärkt und empfinden ein großes Gefühl der Dankbarkeit.»

Gestärkt verlassen die Pilgernden den Kraftort und setzen ihre Wanderung fort.

Kraftorte in der Region Aargau Solothurn

Klosteranlagen, Kapellen, Pilgerwege, und Kirchen – die Kraftorte im Aargau und Kanton Solothurn sind vielseitig. Ob mitten in der Natur oder in der Stadt, diese Orte strahlen eine besondere Energie aus und ermöglichen es, zur Ruhe zu kommen.