La Route Verte – Schätze des Jurabogens. Mit dem E-Bike durch die sechs Regionalen Naturpärke.

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Einleitung

Gemütlich geht es mit dem E-Bike auf der neuen Route Verte in sieben Etappen von Schaffhausen nach Genf durch alle sechs Regionalen Naturpärke des Jurabogens. Von Ost nach West – immer schön dem bogenförmigen Jura-Gebirgszug entlang. Die Route führt zu Winzern und ihren Trauben, durch beinahe unentdeckte Orte zu Bauern und ihren Pferden und zu Musikinstrumentenbauern und ihren 350-jährigen Tonfichten. Eine Reise durch lebendige Parklandschaften und zu herzlichen, engagierten Menschen.

La Route Verte.

Sechs Schweizer Pärke auf einen Streich erlebt man auf der neuen Veloroute «La Route Verte». Sie führt in sieben Tages-Etappen von Schaffhausen bis Genf durch die Pärke des Jurabogens. Ein Erlebnis voller Natur, Kultur und interessanter Begegnungen.

Weitere Informationen
Glovelier, eBiker
Beim Fahrradfahren lernt man ein Land am Besten kennen, weil man dessen Hügel emporschwitzt und sie dann wieder hinuntersaust.
Ernest Hemingway (1899–1961)

Reben soweit das Auge reicht

Nach gut einer Stunde gemütlichen Radelns erreicht man Hallau im Regionalen Naturpark Schaffhausen und findet sich in einem Meer aus Rebbergen wieder. Rund 200 Winzer produzieren hier im grössten zusammenhängenden Rebberg der Deutschschweiz rund die Hälfte des gesamten Weins des Blauburgunderlandes. Die Weine degustieren? Selbstverständlich. Zeit zum Einkehren beim Weingut Aagne, welches mitten im Naturpark liegt.

Weingenuss.

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Der Winzer Markus Hallauer ist aufgewachsen auf dem Hof seiner Familie in der Nähe von Hallau. Schon als Bub half er mit viel Begeisterung im Rebberg seines Grossvaters mit. Vor rund 8 Jahren machte er seine Passion zum Beruf. Heute leitet Markus zusammen mit seiner Frau das Weingut von Stefan Gysel. Gemeinsam produzieren sie als Team ihren Wein – den «aagne». Dies bedeutet im Schaffhauser Dialekt «eigen». Neben Pinot Noir (Blauburgunder) und Riesling-Silvaner bewirtschaften sie mit viel Herzblut und Know-how weitere acht auserlesene Traubensorten. Die Weine von Stefan und Markus sind von ausgezeichneter Qualität. Davon zeugen diverse Gold- und Silbermedaillen, welche sie an nationalen sowie internationalen Weinprämierungen gewonnen haben.

Dass wir heute so guten Wein anbauen können, verdanken wir unseren Grossvätern, die mit viel Liebe und Sorgfalt die Reben angebaut, gepflegt und uns übergeben haben.
Markus Hallauer, Winzer

Kurve um Kurve geht die Fahrt weiter

Noch am selben Tag führt die Reise auf der Route Verte weiter zu den Kirschen und Hochstammbäumen im Jurapark Aargau. Von dort gelangt man in einer Etappe in die vielfältigen Wälder des Naturparks Thal. Sie sind eine Quelle der Erholung und liefern Ressourcen für die Energie- und Bauwirtschaft. Die Route führt auf breiten, wenig befahrenen Strassen vorbei an den imposanten Felswänden des Solothurner Juras. Das mittelalterliche Städtchen St-Ursanne im Naturpark Doubs lädt zu einem kurzen Halt ein. Dann folgt der Anstieg auf das bezaubernde Hochplateau der Freiberge, die zugleich Heimat der einzigen Pferderasse schweizerischen Ursprungs – der Freiberger – ist.

Völlig befreiend ...

... ist diese weite ruhige Landschaft mit den saftigen Wiesen und dichten Tannenwäldern. Überall zerstreut liegen einzelne Bauernhöfe und Kühe und Pferde weiden frei. Ein Ort der Ruhe und der Kraft. Ein Ort, wo man vor lauter Staunen das Pedalen vergisst. Und der Ort, wo Thierry Froidevaux und Brigitte Favre zu Hause sind. Seit rund sechs Jahren betreiben sie gemeinsam den Bio-Bauernhof «Sous la Neuvevie» bei Saignelégier mit eigener Pferde- und Rinderzucht. Zusätzlich bieten sie Besichtigungen und Erlebnisse rund um die Freiberger Pferde an. Kennengelernt haben sie sich während der Lehre auf dem Nationalgestüt in Avenches bei Murten. Die Liebe zu Pferden, insbesondere zu den Freibergern, hegen sie seit ihrer Kindheit.

Denn Thierrys Vater und Grossvater züchteten bereits Freiberger. Zusammen mit Brigitte führt er diese wichtige Tradition fort und verhindert somit das Aussterben dieser bedrohten Rasse. Nebst den Freiberger Pferden züchten sie auch Rinder der seltenen Rasse Rätisches Grauvieh. «Das Wohlergehen der Tiere und der Respekt gegenüber der Natur ist uns dabei sehr wichtig», erklärt Thierry. Von hier geht die Fahrt weiter durch den Naturpark Chasseral an Trockensteinmauern entlang und vorbei an der UNESCO-Welterbestadt La Chaux-de-Fonds. Dann durchquert die Route das idyllische Val des Travers, bekannt für seinen Absinth und seine Asphaltminen. Und von dort geht’s ins Uhrmachertal Vallée de Joux im Naturpark Jura vaudois.

Gemütlich vom Land ...

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... ins geschäftige Dorf Le Brassus zu JMC Lutherie. JMC baut seit gut zwölf Jahren Gitarren und Lautsprecherboxen aus 350-jährigen Tonfichten aus dem Risoud-Wald. Dazu bewogen hat sie die Liebe zur Natur, zur Musik und zur Freiheit. Der Risoud-Wald ist der grösste zusammenhängende Wald in Europa und bekannt für die gute Qualität seines Holzes. Vom Showroom, welcher direkt an der Route Verte liegt, ist man in rund 15 Minuten dort – inmitten dieser hohen Bäume. Hier wird nach den perfekten Tonfichten für die Instrumente gesucht. Dabei zählt jedes Detail: gerader Stamm, schöne und unverletzte Rinde sowie nicht zu tiefe Äste: Nur ein Baum aus ungefähr 10 000 Bäumen eignet sich dafür.

Le Brassus, Risoud-Wald

Die siebte und letzte Etappe führt von Le Sentier hoch auf die «Combe des Amburnex» – den höchsten Punkt der Route Verte. Auf 1351 Meter säumen die typischen Trockensteinmauern nochmals den Weg und weite Wiesen und dichte Wälder wechseln sich ein letztes Mal mosaikartig ab. Nur ein paar Kurven weiter eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Weinregion «La Côte» und den Genfersee, welcher hinter den letzten Tannenspitzen blau hervor glitzert. Von hier geht es gemütlich bergab bis nach Genf – weiter dem Jurabogen folgend. Zeit für die Beine, sich zu erholen, und Zeit, die vielen Eindrücke aus den sechs Naturpärken Revue passieren zu lassen. Auf Wiedersehen Schatztruhe Jurabogen.

  • 470 Kilometer Die Route Verte schlägt mit ihren 470 Kilometer den wohl längsten Bogen von der deutsch- in die französischsprachige Schweiz.
  • 7 Tages-Etappen Veloverleih entlang der Route und Gepäcktransport möglich.
  • 6 Regionale Naturpärke Die Schweizer Pärke sind aussergewöhnliche Regionen, in denen sich die Menschen für die wunderschönen Landschaften, die lebendigen Traditionen und eine nachhaltige regionale Wirtschaft engagieren.
La Dole, Sonnenuntergang