Der gebürtige Lausanner Bastian Baker nimmt uns mit auf einen Roadtrip durch die Schweiz. «Die Schweiz ist eine einmalige Ferienkulisse. Ich war letztes Jahr auf der Grand Tour of Switzerland unterwegs und habe mich wieder neu in unser Land verliebt», schwärmt Bastian Baker. Die Tour hat ihn zu seinem Song «Jackpot» inspiriert, in dem er das Glück besingt, im Ferienland Schweiz zu Hause zu sein.

The Cardigans sind eine Band aus Schweden. Mit über 15 Millionen verkauften Alben gehören sie zu den erfolgreichsten Musikgruppen des Landes. Ihr entspannter Alternative Rock eignet sich bestens als Soundtrack für einen Roadtrip. Und tatsächlich begibt sich die Band im Lied Daddy's Car von 1995 gleich selber auf eine Autofahrt durch halb Europa – und von da noch weiter ins Weltall. Ihre Reiseroute führt sie auch an den Genfersee in der Schweiz: nach Luxemburg, Rom, Berlin und einem Zwischenstopp auf dem Mond geht es weiter von Paris nach Lausanne.

I'm driving my car down to Geneva: Mit einer Autofahrt nach Genf beginnt das Stück Higgs Boson Blues von Nick Cave & The Bad Seeds. Doch im Zentrum stehen die grossen Fragen des Lebens, und was die Welt im Innersten zusammenhält. Das Higgs-Teilchen, das dem Lied seinen Namen gibt, ist ein nach dem britischen Forscher Peter Higgs benanntes Elementarteilchen. Obwohl die Higgs-Theorie aus den 1960er-Jahren stammt, ist der experimentelle Nachweis erst im Jahr 2012 gelungen – und zwar am LHC (Large Hadron Collider) im Genfer CERN. Dieses (jedoch nicht der LHC selber) kann im Rahmen von geführten Touren auch besichtigt werden.

4. Dezember 1971 in Montreux: Frank Zappa und seine Band «Mother of Inventions» spielen ein Konzert im Casino von Montreux. Nachdem ein Fan eine Leuchtpistole im Saal zündet, geht das Gebäude lichterloh in Flammen auf. Zum Glück kommt dabei niemand zu schaden, aber das Casino brennt völlig nieder. Der Rest ist Musikgeschichte: Deep Purple, die sich für Aufnahmen der Platte «Machine Head» in der Stadt aufhielten, waren Augenzeugen des Unglücks. Das dramatische Ereignis hielten sie im Welthit Smoke on the Water für die Nachwelt fest.

Girls In Hawaii ist eine Indie-Pop-Band aus Belgien. Auch wenn der Bandname an Südsee und weisse Sandstrände denken lässt: Im Song Switzerland sehnt sich die Band nach der Schweiz, dem Land der tausend Sonnen und des ewigen Schnees. Im Sommer 2013 ist die Band am Ziel ihrer Sehnsucht angekommen: dann hat sie dieses Stück nämlich live am Jazz Festival Montreux gespielt.

2-D, Murdoc Niccals, Russel Hobbs und Noodle: Das sind die vier Comic-Figuren der virtuellen Band Gorillaz. Sie wurde 1998 von Musiker Damon Albarn und Zeichner Jamie Hewlett erschaffen. Mittlerweile sind die vier Comic-Helden Superstars der Popmusik. Im Song Lake Zurich teilen sie eine interessante Idee mit der Welt: wie es wohl wäre, einen Tunnel von Zürich nach New York zu bauen. Auch wenn dieses Projekt mit Sicherheit unrealisiert bleibt: Der Electro-Pop von Lake Zurich ist die perfekte Sound-Kulisse für einen entspannten Tag am Zürichsee, wie zum Beispiel im Zürcher Seebad Enge.

Kadebostany ist eine Schweizer Pop-Band aus Genf. Wie die Band selber behauptet, stammen sie ursprünglich aus der (fiktiven) europäischen Republik «Kadebostany», mit Sänger Guillaume de Kadebostany als deren Präsidenten. Auch wenn das Ziel ihrer Single Take Me To The Moon (feat. Valeria Stoica) im Weltall liegt, zeigt das Video spektakuläre Orte der Westschweiz. Drehorte waren der Flughafen La Blécherette in Lausanne, die Hängebrücke Peak Walk in Les Diablerets und der Lac de Joux (Bild oben).

Kids See Ghosts ist ein gemeinsames Projekt der Rap-Superstars Kanye West und Kid Cudi. Und spätestens seit 2013 weiss man, dass Kanye West Sympathien für die Stadt Basel und vor allem deren Architektur hegt. Damals hatte der Rapper einen Auftritt an der Design Miami/Basel Messe in der Stadt, um sein neues Album «Yeezus» vorzustellen. Das Messegebäude der Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron muss ihn derart beindruckt haben, dass er ihnen fünf Jahre später eine musikalische Hommage widmet. Im Titelstück Kids See Ghosts träumt Kanye West von einer Zukunft, die in den Büros von Herzog & de Meuron in Basel entworfen wird.

Züri West, Patent Ochsner, Stiller Has oder Troubas Kater: In der Schweiz liebt man die charmanten Mundart-Bands aus der Bundes- und Pop-Hauptstadt Bern. Es ist also ein Ding der Unmöglichkeit, sich auf einen Song zu einigen, der für diese musikalische Vielfalt steht. Doch eine Wahl musste getroffen werden – und sie fiel auf 079 von Lo & Leduc. Ursprünglich als Gratis-Download im Jahr 2018 veröffentlicht, stand der Song von Lorenz Häberli (Lo) und Luc Oggier (Leduc) 21 Wochen lang auf Platz 1 der Schweizer Hitparade – damit halten Lo & Leduc den bisherigen Schweizer Rekord. 079 ist übrigens die häufigste Vorwahl im Schweizer Mobilfunknetz. Und weitere wichtige Telefonnummern, die man auf einem Schweizer Roadtrip stets griffbereit haben sollte, findet ihr hier.    

Goin' Down Geneva ist ein Blues-Stück des nordirischen Singer-Songwriters Van Morrison. Der Song bringt den Blues der amerikanischen Südstaaten nach Europa: er entstand 1998 auf einer Europa-Tournee des Künstlers, wo ihn Morrison zum ersten Mal am Montreux Jazz Festival live spielte. Der Liedtext spielt auf den britischen Musiker Vince Taylor an, der in der Stadt Genf lebte.

Die Nits sind eine Pop-Band aus Amsterdam, mit ihrem Hit «In The Dutch Mountains» erlangten sie 1987 den europaweiten Durchbruch. Die Schweiz spielt in den Liedern der Band immer wieder mal eine Rolle, so auch im Song Holiday On Ice von 1981. Im Zentrum des Lieds steht ein Schweizer Skilehrer, der seinen Schülerinnen den Kopf verdreht: «She knows nothing about boys / He's got too much choice / On this mountain in Switzerland.» Kein Wunder, denn seit 1932 sorgen die Schweizer Skischulen (und ihr Maskottchen Snowli für die kleineren Gäste) in über 150 Wintersportdestinationen für höchstes Ausbildungs-Niveau in allen Schneesport-Disziplinen, und dies mit viel Charme und Professionalität.

Im Jahr 2009 spielte Prince ein Konzert am Montreux Jazz Festival. Nachdem Prince vom Flughafen abgeholt wurde, wollte er nicht gleich ins Hotel gefahren werden, sondern die Gegend erkunden. Sein Chauffeur fuhr ihn deshalb durch die Weinbaugebiete am Genfersee. Prince zeigte sich sehr interessiert und machte sich Notizen. Daraus ist ein Lied entstanden: Lavaux. Das Weinbaugebiet zwischen Lausanne und Montreux-Vevey wurde zwei Jahre zuvor zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Malerische Dörfchen, stattliche Weingüter und preisgekrönte Gourmet-Restaurants: das Lavaux ist wahrlich eines Prinzen würdig. Auch die leckere «Schokolade von Vevey» wird im Song wohlwollend erwähnt.

Die Singer-Songwriterin Sophie Allison ist besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Soccer Mommy und lebt in Nashville, Tennessee. Sie gilt als eine der grossen Indie-Rock Entdeckungen der letzten Jahre. Geboren wurde Sophie Allison 1997 in Zürich. Im Liebeslied Switzerland träumt sie von einer Zukunft, die sie mit ihrem liebsten Menschen in der Schweiz verbringen möchte: «Wir könnten in die Schweiz reisen und nie wieder nach Hause gehen. Du magst die Kälte, zumindest hab ich das gehört. Zürich ist schön, um gemeinsam alt zu werden. Und das ist alles, was ich tun möchte (mit dir)».

Die Ostschweizer Stadt St.Gallen ist Wiege des Wissens und der Kultur. Der weltbekannte Stiftsbezirk mit Kathedrale und Stiftsbibliothek gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Genau so wichtig ist den St.Gallern aber auch ihre Fussballkultur. Der lokale Verein FC St.Gallen wurde 1879 gegründet und gilt als ältester Fussballclub von Kontinentaleuropa. Um diese Fussballkultur geht es auch im Schweizer Mundart-Song S erscht Mol von Musiker und Kabarettist Manuel Stahlberger (*1974 in St.Gallen). Stahlberger erinnert sich zu den Elektronik-Klängen von Produzent Bit-Tuner, wie er zum ersten Mal mit seinem Vater ein Fussballspiel des FC St.Gallen besucht – am 19. März 1983. Weitere Hintergründe zur Fussball-Leidenschaft der St.Galler gibt es übrigens hier.

Beck (alias Beck Hansen) ist ein amerikanischer Musiker und mehrfacher Grammy-Preisträger. In seinem Song Cellphone's Dead aus dem Jahr 2006 beschreibt er das Gefühl der Entfremdung und Verlorenheit in einer von Technik dominierten Gesellschaft – die Lösung des Dilemmas liegt in der Musik. Der Techno-Produzent und  DJ Ricardo Villalobos zerlegt den Song in seiner Bearbeitung in seine Einzelteile und setzt sie in einem 15-Minuten-Remix neu zusammen. Und er benennt seinen Remix nach der UNESCO Biosphäre Entlebuch im Kanton Luzern. Die Landschaft des Entlebuch hat einen ähnlichen Effekt auf die Sinne wie Villalobos Minimal Techno auf der Tanzfläche: Das Zeitgefühl schwindet und der Geist kommt zur Ruhe.

Ein leidenschaftlicher Flirt unter dem Weihnachtsbaum, doch schon am nächsten Tag verschenkt die Angebetete das Herz an einen anderen: das ist Last Christmas von Wham! Mit diesem Lied schaffte die Band von George Michael und Andrew Ridgeley den internationalen Durchbruch. Noch heute wird der Song aus den Achtzigern gerne zur Weihnachtszeit am Radio gespielt. Genau so legendär ist das Video zum Welthit: im Dezember 1984 wurde es in Saas-Fee in den Walliser Alpen gedreht. Die lokale Dorfbevölkerung kannte damals die später weltberühmte Band noch nicht und wunderte sich über die seltsamen Engländer mit den Föhnfrisuren und Schulterpolstern.