Der kompakte Appenzeller Weiler - Schlatt
Überblick
Einleitung
An spektakulärer Lage hoch über dem Sittertal liegt der Kleinstweiler Schlatt. In der von verstreuten Höfen charakterisierten Appenzeller Landschaft gilt der Ort als Paradebeispiel für eine sogenannte Kernsiedlung mit dichter Anordnung von Kirche, Pfarrhaus und Schule.
Der Weiler liegt auf einer schmalen Terrasse des Gehrenbergs und besticht mit bester Fernsicht auf den Alpstein. Eindrücklich ist der Blick vom Tal her auf die im Halbrund angeordneten, harmonisch ins Gelände eingefügten Gebäude.
Eine Besonderheit in der von verstreuten Einzelhöfen geprägten Appenzeller Siedlungslandschaft ist die verdichtete Bebauung rund um die enge Gasse bei der Kirche. Die neobarocke Wallfahrtskirche aus dem frühen 20. Jahrhundert ist von gedrungener Gestalt, hat abgerundete Formen, symmetrische Rundbogenfenster und einen Glockenturm mit einprägsamem Zwiebeldach. Sie ist einer der wenigen Steinbauten im Ort. Die anderen Häuser, insbesondere die Bauernhäuser, sind aus Holz. Pfarr- und Schulhaus sind zwei weitere Vertreter öffentlicher Architektur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts im ländlichen Raum.
Ausflugstipp
Die Appenzeller Landschaft mit ihren Rippen, Hügeln, Gewässern und Streusiedlungen lädt nach dem Entdecken des Ortes zu verschiedenen Wanderungen ein. Stärkung gibt’s im Gasthaus Bären.
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.