Die schönsten Pässe der Schweiz

Scrollen

Einleitung

Die Schweiz ist ein wahres Paradies für Velofahrer, die auf der Suche nach einer Herausforderung sind: Das Land zählt fast 70 Strassenpässe mit mehr als 1000 Höhenmetern. Die zehn schönsten Pässe.

Gotthardpass Der seit dem 13. Jahrhundert genutzte Pass ist eine der Hauptstrassen, die durch die Alpen führen, mit dem Mont-Blanc-Tunnel im Westen und dem Brenner im Osten.

Scrollen

Gotthardpass

Zum Glück schluckt der 1980 eröffnete, 17 km lange Stollen den Transitverkehr und die Touristen nutzen meist die für Velofahrer verbotene Hauptstrasse des Passes. 
Aber welcher Weg ist für sie? Einer der aussergewöhnlichsten Aufstiege, die es gibt: Die Tremolastrasse wurde zwischen 1827 und 1832 auf der Südseite des Passes gebaut. Der spektakulärste Abschnitt umfasst 24 Kurven auf nur 4 km. Aber da ist noch etwas anderes, das man wissen sollte: Die letzten 5 km sind gepflastert. Die Pflastersteine sind allerdings nicht mit den Klassikern des Nordens vergleichbar, denn sie sind aus perfekt geschnittenem und wohlgeordnetem Granit.
Optisch betrachtet ist die Tremolastrasse also einzigartig. Die durchschnittliche Steigung ist 7 % und beträgt bis zum Gipfel auf 2106 m nie mehr als 10 %. Die Pflastersteine verlangsamen zwar die Fahrt, aber man wird so oft anhalten, um Fotos zu schiessen, dass man gar nicht darauf achtet. Auf diesem Pass tritt die Leistung in den Hintergrund und nur die Fahrer der Tour de Suisse, die auf dieser Strasse seit 1933 fast vierzigmal durchgeführt wurde, geben dort ihr Bestes.

Weitere Informationen
Gotthard- pass

Grosse Scheidegg Beide Seiten dieses aussergewöhnlichen Passes im Berner Oberland sind eine Auffahrt wert.

Scrollen

Grosse Scheidegg

Ab Meiringen wird die Strasse nach weniger als zwei Kilometern immer schmäler und die Steigung beträgt mehr als 10 %, sobald man den Wald erreicht hat. Danach folgt ein willkommener flacher Abschnitt vor Rosenlaui. Obwohl man bis zu diesem Punkt bereits 10 km zurückgelegt und 700 Höhenmeter überwunden hat, beginnt die Grosse Scheidegg erst hier so richtig. Nach der Schwarzwaldalp ist der Motorfahrzeugverkehr verboten, was natürlich für das berühmte Postauto nicht gilt. Umgeben von der Alpenkulisse und den 1700 m hohen Gletschern geht es weiter aufwärts.  Die letzten Höhenmeter unter dem Wetterhorn (3962 m) sind schlicht spektakulär. Dann erreicht man den Gipfel in einer Höhe von 3962 m und sieht die berühmteste Nordwand der Alpen vor sich: die Eigernordwand.
Ab Grindelwald ist der Aufstieg etwas schwieriger: Der Weg führt während 6,5 km mit einer durchschnittlichen Steigung von 11 % aufwärts. Vom berühmten Hotel Wetterhorn aus ist der Autoverkehr ebenfalls eingeschränkt.

Weitere Informationen
Grosse Scheidegg

Albula Der Albula (2315 m) ist einer der Pässe, von denen aus man das Engadin im Kanton Graubünden erreichen kann.

Scrollen

Albula

Von Filisur am Nordhang des Albula ist es ein langer (23 km) und schöner Aufstieg, der nie zu anstrengend ist. Entlang des Weges gibt es mehrere malerische Dörfer, wo Sie etwas essen und trinken können. Nach Bergün führt die Strasse unter den Brücken der Albulabahn hindurch, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Aufstieg endet inmitten der Felsen in einer herrlichen alpinen Landschaft.
Auf dem Gipfel erwartet den Velofahrer, der von La Punt auf der anderen Seite herkommt, ein fast verlassenes Hochplateau. Der Aufstieg ist zwar etwas weniger lang, dafür kann man von dort aus das wunderschöne Engadiner Tal bewundern.

Weitere Informationen
Albula

Sanetschpass Der Aufstieg zum Sanetschpass beginnt im Rhonetal und windet sich durch die Weinberge des Wallis, dem Kanton mit dem grössten Weinanbaugebiet der Schweiz.

Scrollen

Sanetschpass

Nachdem man die Weinberge verlassen hat, gelangt man in ein enges Tal mit einigen steilen Abschnitten. Bis dort sind es bereits mehr als 1000 Höhenmeter, aber der Aufstieg ist noch lange nicht vorbei. Das Beste kommt erst noch. Ein paar Kurven später erreicht man die von den hohen Gipfeln des Sanetschhorns und des Arpelistocks umringten Hochweiden. Nach ein paar weiteren Höhenmetern betritt man einen dunklen und feuchten 800 m langen Tunnel, der durch eine Felswand führt.
Die letzten Kilometer nach dem Tunnel sind unendlich lang, aber schliesslich erreicht man den Gipfel auf 2252 m in der Nähe des Tsanfleurongletschers. Das waren insgesamt 1700 Höhenmeter Und eine Strecke von 25 km. Das Schweizer Pendant zum berühmten Stilfser Joch, allerdings ohne, dass man den Weg mit tausenden Wohnmobilen, Autos und Motorrädern teilen muss.
Der wenige Kilometer vom Gipfel entfernte Sanetschsee markiert das Ziel. Heisst das, man muss umkehren? Nein: Man packt sein Velo, steigt in die Seilbahn und fährt 1000 m hinunter ins Tal nach Gsteig im Kanton Bern, von wo aus man die Reise fortsetzen kann. Ein einzigartiges Erlebnis.

Weitere Informationen
Sanetschpass

Grimsel Der Grimselpass verbindet das Haslital im Berner Oberland mit Goms im Wallis.

Scrollen

Grimsel

Von Innertkirchen aus steigt die Strecke dem Nordhang entlang zunächst ruhig an und durchquert dann herrliche, immer enger werdende Schluchten. Gewaltige Granitplatten überragen die Strasse. Auf dem zweiten Teil des Aufstiegs liegen mehrere Stauseen: der Räterichsbodensee, der Grimselsee und dann der Totensee auf dem Gipfel in 2165 m Höhe. Die Aussicht auf dem Pass verschlägt einem den Atem: In der Ferne glitzert der Rhonegletscher und im Wasser des Sees spiegeln sich die Gipfel des Finsteraarhorns, des Schreckhorns und des Wetterhorns, die mit zu den imposantesten Gipfeln der Berner Alpen gehören.
Auf der anderen Seite führt die Strasse von Oberwald durch die Tannen hinauf nach Gletsch, wo sich die Strasse zwischen dem Furkapass auf der rechten und dem Grimselpass auf der linken Seite teilt. Den Gipfel erreicht man über eine Reihe von langen Geraden, die von Spitzkehren durchzogen sind und von denen aus man in der Ferne die Furkastrasse sehen kann. Eine weltbekannte Kulisse unter Velofahrern.

Weitere Informationen
Grimsel

Col de la Croix Mit 1778 m gehört der Col de la Croix im Kanton Waadt nicht zu den höchsten Pässen der Schweiz. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen: Der Südhang beginnt auf weniger als 500 m ü. M. im Rhonetal.

Scrollen

Col de la Croix

Mit einer Höhendifferenz von mehr als 1300 m auf einer Strecke von 23 km gehört dieser Pass zu den schwierigsten der Schweiz. Nachdem man die Weinberge des Chablais hinter sich gelassen hat, fährt man durch mehrere Weiler und erreicht schliesslich Villars-sur-Ollon, ein bekanntes Etappenziel der Tour de Romandie und der Tour de Suisse, den beiden Schweizer Veranstaltungen der UCI WorldTour. Die letzten Höhenmeter des Aufstiegs verlaufen auf einer schmaleren Strasse, die von einer weiten Weidenlandschaft gesäumt ist.
Auf der anderen Seite ist der Aufstieg kürzer: Von Les Diablerets aus überwindet man 700 Höhenmeter bei einer Steigung von durchschnittlich 7 % inmitten einer atemberaubenden Alpenlandschaft.

Weitere Informationen
Col de la Croix

Susten Der Sustenpass wurde zwischen 1938 und 1945 erbaut und verbindet Innertkirchen im Kanton Bern mit Wassen im Kanton Uri.

Scrollen

Susten

Auf beiden Seiten beginnt die Tour in bewaldeten Tälern und führt hinauf in eine Alpenlandschaft, aber die Westseite bietet dank zahlreicher Spitzkehren und abwechslungsreichem Streckenverlauf das beste Erlebnis für Velofahrer.
Zu Beginn des Anstiegs wechseln sich steile Abschnitte mit flachen Passagen ab. Erst in Gadmen wird es ernster: Die Steigung ist nie besonders steil, aber der letzte Teil ist 13 km lang. Zum Glück wird man mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Sustenhorn und den Steingletscher belohnt. Nach 11 Tunneln und 12 Spitzkehren liegt der Gipfel auf 2224 m. Ein 300 m langer Tunnel führt auf die andere Seite und hinunter nach Wassen. Auch die Auffahrt auf den Sustenpass von der anderen Seite her ist herrlich, auch wenn der lange Aufstieg durch das Meiental etwas abschreckend wirken mag. Zum Glück bietet die Alpenkulisse eine willkommene Ablenkung.

Weitere Informationen
Susten

Klausen Der Klausenpass, der 1948 eröffnet wurde, verbindet den Kanton Uri mit dem Kanton Glarus.

Scrollen

Klausen

Auf der Westseite führt der Weg durch das Schächental hinauf. Nach Unterschächen windet sich die Strasse zunächst über zwei weite Serpentinen nach oben und steigt dann auf der Nordseite des Tals an. Von hier aus sieht man auf die Alp Aesch und den fast 100 m hohen Stäuben-Wasserfall. Die Strasse ist eng und in den Felsen hineingeschlagen. Beim Hotel Klausenpasshöhe, knapp unterhalb der Passhöhe auf 1948 m, geniesst man einen herrlichen Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Clariden und die Felsen der Gross Windgällen.
Der Osthang beginnt in Linthal und der Weg führt über den Urnerboden – ein langgezogenes Plateau, die grösste Alp der Schweizer –, bevor eine Reihe von spektakulären Kurven zum Pass führt.

Weitere Informationen
Klausen

Furka Die seit 1867 bestehende Strasse verbindet Realp im Kanton Uri mit Goms im Oberwallis. Der Pass ist unter Filmfans berühmt, weil James Bond sich dort eine seiner berühmten Verfolgungsjagden im Film «Goldfinger» lieferte.

Scrollen

Furka

Von Realp aus führt der Weg über das Urserental und dann hinauf ins Hochgebirge bis zum Gipfel auf 2429 m. Der Weg geht konstant aufwärts, ist aber nie steil. Die Steigung variiert zwischen 8 und 9 %. Rund um den Weiler Tiefenbach kann man auf einer Strecke von 2 km bei einer Steigung von 5 % kurz verschnaufen.
Auf der anderen Seite des Hanges nimmt man zunächst die gleiche Route wie für den Aufstieg zum Grimselpass. Nach einer Rechtskurve in Gletsch führt der Weg weiter zum Rhonegletscher, wo das berühmte Hotel Belvédère steht. Von dort sind es nur noch zwei Kilometer bis zum Gipfel.

Weitere Informationen
Furka

Nufenen Dieser erst 1969 eröffnete Pass ist mit 2477 m der höchste der Schweiz. Am Nordhang ist der Aufstieg sehr anspruchsvoll: Es sind 1100 Höhenmeter über 13 km, das entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 8,5 %.

Scrollen

Nufenen

Kurz nach der Ausfahrt von Ulrichen im Oberwallis bringt eine erste Serie von Kurven den Velofahrer ins Schwitzen. Dann führt eine lange Strecke geradeaus zu einer atemberaubenden Gebirgslandschaft. Der Weg geht an einem Bauernhof vorbei, wo man Ziegenkäse kaufen kann – eine perfekte Ausrede für eine kurze Pause, bevor man den letzten Teil des Anstiegs in Angriff nimmt. Rechts erhebt sich bedrohlich die Felswand des Fühlhorns (2862 m) und auf einem Grat erinnern Windräder daran, dass an dieser Stelle ein kräftiger Wind weht. Auf dem Gipfel ist die Aussicht bombastisch. Von dort aus kann man sogar einen kleinen Alpensee entdecken – mit Blick auf das Bedrettotal, ein Tessiner Hochtal, das sich bis nach Airolo erstreckt. Hier fängt der Südhang des Passes an, der im Kanton Tessin liegt. Der Aufstieg ist lang (24 km), aber nie steil und wird durch mehrere Terrassen unterbrochen.

Weitere Informationen
Nufenen