Auf den Spuren der Profis. Mit Rennveloprofi Steve Morabito auf der Wallis Velo Tour.
Einleitung
Das Wallis: ein spektakulärer Schauplatz vieler Tour de France- und Tour de Suisse-Etappen. Diese Velo-Highlights sind aber nicht nur den Profis vorbehalten. Mit der Wallis Velo Tour können auch Hobbyfahrer in zehn Tagen die schönsten Strecken des Wallis erkunden.
Finhaut-Émosson
Der oberhalb des Trient-Tals gelegene Emosson-Stausee wurde im Jahr 1972 in Betrieb genommen, um die starke Stromnachfrage der gesamten Westschweiz zu decken.
Steve Morabito ist ganz vorne in der Spitzengruppe mit dabei, als die Tour de France 2016 in seinen Heimatkanton kommt. Tausende stehen am Strassenrand und feuern die Profis auf dem letzten Etappenteil über 2076 Höhenmeter von Martigny bis zur Staumauer Emosson an.Der Walliser beendet die Etappe auf dem neunten Rang. Was für immer unvergessen bleibt, ist die Unterstützung seiner Fans.
Auch Hobbygümmeler können die Strapazen der Profis nacherleben. Vom Tal schlängelt sich die Strasse durch Weinberge und Wälder bis auf die Höhe des Col de la Forclaz. Nach einer rasanten Abfahrt gilt für die letzten zehn Kilometer nur noch die Devise: Auf die Zähne beissen und in die Pedalen treten!
Am kleinen Bergdorf Finhaut vorbei führt die Strasse rund 700 Höhenmeter hinauf zum Emosson-Stausee. Anstelle von Fanmassen werden die erschöpften Velofahrer von einem lebensgrossen Tyrannosaurus Rex, dem Maskottchen des Tour de France-Zielortes, begrüsst.
Die Region ist bekannt für die mehr als 240 Millionen Jahre alten Dinosaurier-Fussabdrücke.
Auf den Spuren der Tour de France
Ab Bern führt die 17. Etappe der Tour de France 2016 via Saanenmöser und über den Col des Mosses via Aigle ins Wallis. Ab Martigny steigt die Strasse stetig mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,9 % über 13 km Richtung Col de la Forclaz an. Nach einer kurzen Abfahrt folgt eine letzte Herausforderung zum Emosson-Stausee hinauf: 10,4 km mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,4 %, wobei das letzte Streckenstück mit 12,3 % am steilsten ist. Der Abschnitt von Martigny zur Staumauer Emosson ist Teil der Staumauer Trophy.
Die Highlights des Wallis mit dem Velo entdecken.
In seiner mehr als zwölfjährigen Profikarriere hat Steve Morabito unzählige Traumstrecken dieser Welt befahren. Doch sein Herz wird immer dem Wallis gehören. Deshalb hat er sich auch massgeblich an der Entwicklung der Walliser Velorouten beteiligt.
Die Strecke zum Lac d’Emosson ist, zusammen mit sieben weiteren Strecken hinauf zu Staumauern, ein Teil dieser Tour. «Wir wollen die Trümpfe des Wallis entlang der Rhone-Route in Szene setzen. Die Wallis Velo Tour, die Staumauer Trophy oder die mythischen Alpenpässe, sie alle sollen die schönsten Touren des Wallis zeigen», so Morabito.
Barrage d’Émosson.
- 8 Routen führen zu Staumauern (Trophée des Barrages).
- 1925 Die erste Emosson-Staumauer wurde bereits 1925 gebaut. Die aktuelle, 180 Meter hohe Staumauer (fünfthöchste Staumauer und zweitgrösstes Staubecken der Schweiz) wurde zwischen 1969 und 1973 gebaut und ist Teil des Projekts Nant de Drance.
- 900 MW Bis 2019 entsteht ein Pumpspeicherkraftwerk mit einer Turbinenleistung von 900 MW, welches jährlich ca. 2500 Millionen kWh Strom produzieren und die gleiche Leistung erbringen wird wie das Atomkraftwerk Gösgen.
Der vierfache Tour de France Finisher Steve Morabito verbringt jährlich etwa 30‘000 Kilometer auf dem Velo. Man trifft ihn nicht nur auf Walliser Pässen an, sondern auch unten im Rhonetal, wo auch Genussradler auf ihre Kosten kommen.
Zwischen Martigny und Leuk führt der Walliser Weinweg auf 82 Kilometer durch historische Orte wie die Römerstadt Martigny oder Winzerdörfer wie Saillon, die zum Verweilen einladen.
Was gibt es schliesslich Schöneres, als einen langen Tag mit Freunden auf dem Rennvelo bei einem Apéro mit Walliser Spezialitäten und einer Weindegustation ausklingen zu lassen?