Fulehung
Jahr für Jahr gestaltet sich der Ausschiesset zum eigentlichen Thuner Volksfest und am letzten Septembermontag hält's die Thuner Jugend nicht lange im Bett. In aller Herrgottsfrühe strömt sie zur Hauptgasse und zu den Aufgängen zum Schlossberg und erwartet dort ungeduldig das Erscheinen ihres Idols: Den Fulehung.
In den siebziger Jahren hiess der Fulehung "Bajass" (böser Mann). Die Geschichte des Fulehung, geht auf die Zeit der Burgunderkriege des Jahres 1476 zurück, in denen sich die Thuner besonderen Ruhm erworben haben. Der Hofnarr Karls des Kühnen selbst spottete über die langsamen Berner und die zerknirscht am Boden knienden "fule Thunerhüng". Als die Thuner aber in der Schlacht des Hofnarrs habhaft wurden, haben sie ihn als "Kriegsbeute" mit nach Hause genommen und ihn so lange um die damals noch kleine Stadt herumgejagt, bis er zusammenbrach und so den Thunern Satisfaktion für seine Schmähungen erteilte.