Mythos Corviglia Run. St. Moritz

St. Moritz ist nicht einfach nur ein Ferienort. Das Dorf im Oberengadin ist Geburtsort des alpinen Wintertourismus (1864) und Schauplatz von zwei Olympischen Winterspielen. Es verdankt seine Bedeutung ursprünglich jedoch den Heilquellen, die seit 3'000 Jahren bekannt sind und den Ort früh schon zum Sommer-Kurort machten.

Der «freie Fall» ist die steilste Startrampe im Skirennsport. Von 0 auf 140 km/h in 6 Sekunden, dies hatte Marc Berthod 2014 am eigenen Leib erfahren.

Als Einheimischer verbindet Marc Berthod viel mit diesem Hang. Dies gilt auch für seinen Vater. Martin Berthod steht seit 1981 für St. Moritz im Dienste des Skirennsports. Dabei hatte er die eine oder andere Schwierigkeit zu meistern, wie etwa ein spezielles Energiefeld.

Rennleiter Martin Berthod wurde verunsichert. «Es befände sich beim Masten 13 eine schlechte Energieader, warnte man mich. Ich konnte diese Worte nie ganz vergessen.»

Dieses Geheimnis behielt er während der ganzen Jahre als Rennleiter stets für sich. Die Mitarbeitenden sollten nicht verunsichert werden. Nun lüftet er das Geheimnis. Sonderbares ereignete sich um den Masten 13.

Bei fast 100 km/h stiess 2006 die Österreicherin Michaela Dorfmeister beinahe mit einem Pistenarbeiter zusammen. Es handelte sich um eine Kommunikationspanne. Ebenso verwundert rieb sich Martin Berthod die Augen, als 2017 Beat Feuz abhob. Rund 90 m weit segelte der WM-Favorit im Training. «Unvorstellbar, wenn sich der spätere Weltmeister hier verletzt hätte... wie hätte ich auch dagestanden?» erklärt Martin Berthod fast schon beschämt. Mit Sohn Marc illustriert er nochmals die Flugweite von Beat Feuz und schickt Marc zum Punkt der Landung. Alles ging gut aus. Jedoch – welchen Einfluss hatte wohl die ominöse Energieader?

Seine Energie ist ungebrochen. Martin Berthod übernimmt das Präsidium des Organisationskomitees. Warum sich der 64-Jährige nochmals in eine neue Aufgabe stürzt? «Ich will mit meinen Kontakten ein junges Team aufbauen, welches die Organisation der St. Moritzer Weltcuprennen in wenigen Jahren übernehmen kann.»