Einleitung

Nur wenige Traditionen haben überregionalen oder sogar nationalen Charakter. Die Mehrzahl der gelebten Bräuche sind lokal verankert – und prägen so die Vielfältigkeit der Kulturlandschaft Schweiz.

Sommerbräuche

Auch im Sommer gibt es eine Reihe unterschiedlicher, lokaler Volksfeste zu feiern. Einige davon sind mit dem Leben auf der Alp verknüpft, das vielerorts zu Sommerbeginn mit einem bunten Alpaufzug eingeläutet wird und Ende Sommer mit einem festlichen Alpabzug und weiteren Anlässen feierlich ausklingt. Am 1. August begehen die Schweizerinnen und Schweizer ausnahmsweise einen der wenigen Festtage, die nicht nur regionaler Natur sind - also eine echte Rarität: den Nationalfeiertag. Landauf landab werden dabei Reden gehalten, Fahnen geschwungen, Höhenfeuer, Lampions und Feuerwerke gezündet und fröhliche Feste gefeiert. Zu den regionalen Highlights in den Sommermonaten zählen auch einige tierisch unterhaltsame Feste: die Walliser Kuhkämpfe, das urchige Schäferfest auf der Gemmi, das mit Tanz, Jodeln und salzhungrigen Schafen aufwartet oder der Marché-Concours in Saignelégier, eine Springkonkurrenz mit Freiburger Pferden und einem eindrucksvollen Umzug. Ab Mitte August steigen im Genferseegebiet die immer beliebter werdenden Mittsommerfeste – in Taveyanne (Gryon), am Lioson-See (Les Mosses), in St-Cergue und Isenau (Les Diablerets). Auf dem Programm stehen Gottesdienste, Sennenkonzerte, Volkstanz, Schönheitswettbewerbe für Kühe und Fackelumzüge. Für Liebhaber der Sennenkultur, der Berge und Folklore sind diese Veranstaltungen mit ihrer herzlichen, entspannten Stimmung und ihrer Fülle an schmackhaften Regionalprodukten ein Muss. Auch Schwingfeste, Bergschwingets sowie Trachten- und Jodlerfeste, an denen auch Alphornklänge und Schweizer Volksmusik zu hören sowie Fahnenschwinger zu sehen sind, haben im Sommer Hochsaison – sehr zur Freude der angereisten Folklorefans, Touristen oder zufällig vorbeikommenden Wandergäste.

Herbstbräuche

Der Herbst ist traditionell die Zeit der Ernten und des Dankes. Im Herbst verkaufte man früher Vieh und Geflügel und bezahlte den Angestellten (Gesinde) die Löhne für die im Sommer geleisteten Dienste. Entsprechend war der Herbst seit jeher auch die Zeit, Geld auszugeben und zu feiern. Gelegenheit bot sich an zahlreichen Märkten mit Gaststuben, Tanzveranstaltungen, Schaubuden und vielem mehr. Viele dieser herbstlichen Traditionen haben bis heute ihren Marktcharakter beibehalten. Schöne Beispiele sind die zahlreichen Winzerfeste im Waadtland, Wallis und Tessin, der pittoreske Warenmarkt Saint-Martin in Chevenez oder die zahlreichen Kastanienfeste im Tessin und im Bergell.

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