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Einleitung
Saillon fällt mit seiner schönen Hanglage inmitten prächtiger terrassierter Weinberge auf. Die Kleinstadt besticht durch einen einzigartigen mittelalterlichen Kern, der von einem alten Burgturm gekrönt wird.
Saillon im Überblick
Der im französischsprachigen Teil des Wallis liegende Ort schmiegt sich an einen mit Reben bewachsenen Hügel. Saillon gilt als savoyardischer Prototyp einer befestigten mittelalterlichen Stadt und erlebte seine Blütezeit im 13. Jahrhundert. Der alte Kern wird von einer beinahe lückenlosen Häuserfront und Mauer umrahmt. Nur die vier Tore, die grob nach den vier Himmelsrichtungen ausgelegt sind, ermöglichen den Zugang zu den beiden Hauptstrassen. Diese werden durch zahlreiche schmucke Gässchen ergänzt, die teilweise überdacht oder durch bogenförmige Durchgänge miteinander verbunden sind.
Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Ort durch die Savoyer befestigt und der Bayart-Turm als Bergfried der ehemaligen Burg erbaut. Nachdem die Burg bereits einmal von Walliser Truppen niedergebrannt worden war, wurde sie 1475 während der Eroberung der Stadt durch das Oberwallis vollständig zerstört – bis auf den stämmigen Turm, der auf einem Hügel über den Dächern thront und heute die Silhouette von Saillon prägt.
Oberhalb Saillons wurde im Jahr 1875 ein Marmorsteinbruch angelegt. Sein Marmor ist heute unter anderem im Pariser Opernhaus, im British Museum in London und im Bundeshaus in Bern zu finden. Zudem war Saillon einst das Versteck des legendären Geldfälschers Joseph-Samuel Farinet.
ISOS
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.