Die eindrückliche Steinmühle - Aumüli
Überblick
Einleitung
Aumüli liegt im zürcherischen Knonaueramt an einem reizvollen Abschnitt der Reppisch. Der stattliche Altbau ermöglicht noch heute Einblicke in das traditionelle Müllergewerbe.
Ins idyllische Reppischtal eingebettet, weist der Mühlebetrieb eine jahrhundertealte Geschichte auf. 1328 erstmals urkundlich erwähnt, veränderte sich der Betrieb im Laufe der Zeit. Das heutige Mühlenwohnhaus, der älteste noch erhaltene Bau des Ensembles, ist von 1766. Im 19. Jahrhundert konnte der Betrieb der wachsenden Konkurrenz und der Abwanderung der einst ansässigen Textilheimarbeiter in die Stadt Zürich nicht standhalten und verlor an Bedeutung. Der Betrieb stellte hauptsächlich auf Landwirtschaft, Vieh- und Pferdezucht um, das Wasserrad diente noch bis in die 1950er-Jahre als Energiequelle für die Sägerei.
Das höchst reizvoll im Winkel einer Strassengabelung dicht angeordnete und von einem offenen Wasserkanal durchflossene Mühle-Ensemble besteht aus dem stattlichen Mühlenwohnhaus, einer grossen Stallscheune und einem Nebengebäude. Davor erstreckt sich ein gepflegter Bauerngarten. An der Westseite des Wohnhauses befinden sich das geschützte Mühlerad und ein offener Sägereianbau. Östlich davon steht die mächtige Stallscheune. Der nördlich gelegene Giebelbau mit Fachwerk diente als Wagenschopf, Schmiede, Trotte, Brennerei und Waschhaus.
Ausflugstipp
Der Verein und die Stiftung Aumüli, welche die Mühle ab 1998 ehrenamtlich renoviert haben, bieten auf Wunsch Führungen an. Einmal jährlich findet der Mülitag statt, ein Tag der offenen Türe mit Einblick in Brauchtum und gelebtes Handwerk. Der in der Nähe liegende Türlersee bietet sich für einen einstündigen Spaziergang an.
ISOS steht für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das Inventar wird durch das Bundesamt für Kultur (BAK) erarbeitet. Das ISOS bezeichnet die wertvollsten Siedlungen der Schweiz. Es zählt heute rund 1200 Ortsbilder, vom Weiler bis zur Stadt. Das Inventar ermöglicht es, die Entwicklung und die Identität der von ihm erfassten Siedlungen zu verstehen. Es trägt somit zur Bewahrung der schweizerischen Architekturvielfalt bei und fördert eine nachhaltige Planung sowie eine hohe Baukultur.