Von der Traube ins Glas. Den Grappa im herbstlichen Mendrisiotto entdecken und degustieren.

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Einleitung

Wenn die Weinernte vorbei ist, beginnt die Zeit des Grappas im Tessin. Die Spirituose gilt als der perfekte Abschluss eines guten Mahls und wird aufwendig hergestellt. Im Mendrisiotto zwischen goldgelben Rebbergen und malerischen Dörfern wartet der edle Tropfen darauf, sein Geheimnis zu lüften.

Mendrisiotto und Basso Ceresio

Willkommen im südlichsten Teil der Schweiz – die Region Mendrisiotto steht für einladende Naturparks und eindrückliche Schluchten. Hier wechseln sich sonnige Rebberge und malerische Dörfer ab. Herrliche Aussicht bieten der Monte San Giorgio – UNESCO Weltnaturerbe – sowie der Monte Generoso.

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Mendrisiotto e Basso Ceresio
Tessin
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Corteglia, Weinreben

Was ist Grappa?

Grappa hat im Tessin eine langjährige Tradition. Es wird gesagt, dass das hochprozentige Getränk gut für so manches Leiden sei – ob Husten, Verdauungsprobleme oder Muskelschmerzen. Die Destillationstechnik für Grappa wurde im Mittelalter nach Italien gebracht, von wo aus sie später ihren Weg ins Tessin fand. Der Begriff «Grappa» darf nur für genau diese Art von Spirituose und nur in Italien sowie der italienischen Schweiz verwendet werden.

Der Grappa ist Teil unserer Tradition, bereits mein Nonno (Grossvater) hatte stets eine Flasche bei sich zuhause.
Davide Cadenazzi, Winzer
Davide Cadenazzi prüft den im Eichenfass gelagerten Grappa mit einer Pipette.

Wie wird Grappa hergestellt?

Grappa, in der Fachsprache auch Tresterbrand genannt, wird weder direkt aus den geernteten Weintrauben noch aus dem Wein gewonnen. Nachdem die Weintrauben geerntet und zu Wein verarbeitet wurden, bleiben sogenannte Pressrückstände – meist Schalen und Kerne – übrig. Diese werden destilliert und so zu Grappa verarbeitet.

Früher wurden die sogenannten Trester direkt vor den Weingütern auf einem speziellen Wagen destilliert, der nach der Ernte von Weingut zu Weingut fuhr. Aufgrund eingeführter Brennkonzessionen wurde dieser Vorgang verboten und heute darf er nur noch in offiziellen Brennereien erfolgen. Im Kanton Tessin gibt es lediglich vier Destillerien, eine davon ist die Brennerei Jelmini in Mendrisio. Hier destilliert Pierluigi Jelmini die vergorenen Trauben in eindrücklichen kupfernen Brennblasen.

Grappa zu verschenken, ist immer eine schöne Geste.
Davide Cadenazzi

Weingut Cadenazzi

Das Weingut Cadenazzi ist ein Familienbetrieb in Corteglia im Mendrisiotto. Hier bewirtschaftet Davide Cadenazzi mittlerweile zehn Hektar Weinberge, die er von seinem Vater Carlo übernommen hat. Sein Grappa «Carlor» – ein Wortspiel aus Carlo und «oro» (Gold) – lässt sich am besten bei einer Degustation probieren. Neben Wein und Grappa hält Cadenazzi auch Mutterkühe und produziert seine eigene Salami.

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Corteglia, Grappadegustation

Davide Cadenazzi liegt der Einklang mit der Natur am Herzen, er setzt sich deshalb für die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft ein. Seine Schwester Ilaria und sein Neffe Matteo unterstützen ihn tatkräftig im Betrieb. «Wer weiss, eines Tages wird hoffentlich Matteo den Betrieb übernehmen», schwärmt Davide Cadenazzi. Das Weingut würde dann in die 3. Generation übergehen.

Corteglia, Portrait
Ein guter Grappa ist wie ein gutes Dessert – er ist es, der am Ende in Erinnerung bleibt und den ganzen Abend aufwertet.
Davide Cadenazzi

Die perfekte Abrundung eines Ausflugs ins Mendrisiotto

Das Mendrisiotto lädt mit einem milden und langen Herbst ein. Wenn die Rebberge goldgelb leuchten, lässt sich hier ein wunderbarer Herbstspaziergang geniessen und laden malerische Dörfer zum Besuch ein. Abgerundet wird ein Ausflug mit einer Degustation bei Davide Cadenazzi. Hier können sich die Gäste durch vier verschiedene Grappasorten probieren, die mit köstlichen regionalen Kleinigkeiten genossen werden. Dabei erfahren sie viel über die Produktion des Wässerchens.

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Corteglia, Weinreben